1. Startseite
  2. Lokales
  3. Stadt Ludwigsburg
Logo

Neuer Lidl in Ludwigsburg kann kommen

Ein Modell des neuen Lidls, das im Gemeinderat ausgestellt war.Foto: wa
Ein Modell des neuen Lidls, das im Gemeinderat ausgestellt war.
Stadtverwaltung muss Aussage über Höhe korrigieren – Mehrheit des Gemeinderats stimmt trotzdem für Neubau – FDP komplett dagegen

Mit 25:10 Stimmen bei zwei Enthaltungen haben die Stadträte im Gemeinderat endgültig grünes Licht für den Lidl-Neubau in der Oststadt gegeben. Vor wenigen Tagen hatten bereits die Stadträte im Bauausschuss mehrheitlich zugestimmt. Damit kann das Projekt, über das seit fünf Jahren kontrovers diskutiert wird, jetzt in die Detailplanung gehen.

Der große Neubau samt Tiefgarage und Wohnungen auf dem Dach bleibt bis zum Schluss umstritten. Das hat die Sitzung vom Mittwoch noch einmal verdeutlicht. Neben einem Großteil der Grünen verweigerte am Ende auch die komplette FDP den Plänen des Discounters die Zustimmung.

FDP-Stadtrat schwer enttäuscht

Das hat auch mit den verwirrenden Angaben der Stadtverwaltung zu tun. Schon in der Sitzung des Bauausschusses hatte Stadtplaner Martin Kurt zugeben müssen, dass das Gebäude zumindest an der Ecke Ost-/Hinderburgstraße höher als 15 Meter wird. Die 15 Meter waren zuvor von allen Beteiligten immer als Maximum ausgegeben worden. Zusätzlich verwirrte Kurt noch mit der Aussage, dass der Neubau die Umgebungsbebauung trotzdem nicht überragen werde.

Diese Aussage ist falsch und wurde von Baubürgermeisterin Andrea Schwarz am Mittwoch im Gemeinderat korrigiert. Der neue Lidl wird die Wohnhäuser an der Ost- und der Hindenburgstraße um teilweise mehr als drei Meter überragen. Eine Tatsache, auf die die Stadträte im Vorfeld der Sitzung von einer Interessengemeinschaft der Anwohner aufmerksam gemacht wurden.

Jochen Eisele (FDP) bezeichnete diese Vorgänge als sehr ärgerlich. Er habe seine eigene Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt, weil er kritischen Anwohnern immer versprochen habe, der Bau werde nicht höher als 15 Meter. Aufgrund der neuen Tatsachen stimmte Eisele und mit ihm die anderen drei FDP-Stadträte gegen das Bauprojekt.

Am Ende solle es mehr Bäume geben

Auch die Grünen bleiben bei ihrer ablehnenden Haltung – zumindest mehrheitlich. Einige Grünen-Stadträte stimmten am Ende auch für den Neubau. Christine Knoß wiederholte ihre lange Mängelliste, angefangen von der Höhe, über die fehlende Fassadenbegrünung bis hin zu den vielen eingeplanten Autoparkplätzen.

Ganz anders dagegen die Haltung von CDU und Freien Wählern. Maik Stefan Braumann ging nicht einmal auf die verwirrenden Höhen-Aussagen der Verwaltung ein. Stattdessen bedankte sich der CDU-Stadtrat bei Lidl für die Geduld. Seine Fraktion stimme dem Kompromiss gerne zu. Andreas Rothacker (Freie Wähler) gestand dem Projekt zumindest zu, dass es große Ausmaße hat. „Das kann man nicht kleinreden.“ Er verstehe, dass die Anwohner Bedenken haben, aber die von Lidl eingeplanten 34 Wohnungen würden dringend gebraucht.

Da die SPD am Ende, allerdings „nicht mit Begeisterung“ (Stadtrat Juranek), ebenfalls zustimmen kann, ist der Weg für das Unternehmen Lidl nun frei. Baubürgermeisterin Andrea Schwarz hatte dann noch einige Informationen zu den Bäumen auf dem Areal. Ein Großteil muss gefällt oder verpflanzt werden. In der Gesamtbilanz werden es am Ende aber vier Bäume mehr sein. Allerdings – auch darauf wiesen mehrere Stadträte hin – die nachgepflanzten Bäume werden natürlich viel kleiner sein.

Durch die Dachbepflanzung und Grünstreifen entlang der Parkplätze werde es in Zukunft in der Bilanz mehr Grünflächen auf dem Gelände geben als heute, verspricht die Bürgermeisterin.