Wer von der Schwieberdinger Straße aus einen Blick auf das neue Gewerbegebiet Waldäcker III wirft, erkennt eine neue Silhouette: Das auf 25 mal 25 Meter Grundfläche stehende quadratische Gebäude wurde in den letzten Wochen um technische Anlagen ergänzt, teilen die für den Bau und Betrieb zuständigen Stadtwerke mit.
Vier 40 Tonnen schwere Pufferspeicher
Von Juni bis August wurden sukzessive imposante Stahlsäulen an der Außenfassade installiert. Eine 33,5 Meter hohe Schornsteinanlage sowie vier mal 40 Tonnen schwere und 21 Meter hohe Pufferspeicher ragen nun empor.
Ab Fertigstellung und Inbetriebnahme, Mitte 2025, erzeugt die Energiezentrale etwa 39 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom und rund 54 Millionen kWh Wärme – davon 90 beziehungsweise 80 Prozent aus erneuerbarer Energie.
Damit können die Stadtwerke künftig knapp 3000 Haushalte in der Region versorgen. Darüber hinaus spart die neue Anlage rund 13000 Tonnen CO2 gegenüber einer Wärmeerzeugung mit Gaskessel ein.
Die Energiezentrale Waldäcker III besteht aus zwei Biomethan-Blockheizkraftwerken (BHKW) mit einer Leistung von insgesamt neun Megawatt. Diese werden mit einer Wärmepumpe kombiniert, die wiederum ihren Strom aus einem dritten, kleineren BHKW bezieht.
Das Biomethan stammt aus Deutschland
Konkret werden Biomethan und Erdgas in Strom und Wärme umgewandelt. Die Wärmepumpe nutzt zusätzlich die vorhandene Abwärme und speist sie ebenfalls ins Wärmenetz ein.
Zusammen mit dem Holzheizkraftwerk und der größten Freiflächen-Solarthermieanlage Süddeutschlands bildet die neue Biomethananlage ein schlagkräftiges Trio nachhaltiger Energieerzeugung.
Die Energiezentrale übertrifft mit ihrer thermischen Spitzenleistung sogar die beiden anderen Anlagen und erzeugt circa zehnmal so viel Wärme wie die Solarthermieanlage, schreiben die Stadtwerke.
Demnächst wird die Metallfassade montiert
Das eingesetzte Biomethan muss laut Erneuerbare-Energien-Gesetz im Bundesgebiet eingespeist werden und stammt daher aus Deutschland.
In den nächsten Wochen gehen die Arbeiten sowohl außen als auch innen weiter. Die Außenwände werden mit einer Streckmetallfassade verkleidet, die optische Akzente setze und optimalen Witterungsschutz biete.
Darüber hinaus erhalten die vier Pufferspeicher eine Isolierung für maximale Energieeffizienz. Innen erfolgen Rohr- und Kabelarbeiten, die unter anderem mit Transformatoren und Schaltanlagen vernetzt werden.
In einem virtuellen Rundgang machen die SWLB die noch in Bau befindliche Anlage jetzt schon begehbar. Weitere Informationen unter www.swlb.de.