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barocker weihnachtsmarkt
Nur auf das Wetter ist kein Verlass

Die neuen LED-Lichter in den Engeln strahlen heller und kamen laut den Veranstaltern gut an. Foto: Holm Wolschendorf
Die neuen LED-Lichter in den Engeln strahlen heller und kamen laut den Veranstaltern gut an. Foto: Holm Wolschendorf
Lediglich ein Hauch von Schnee, dafür aber etliche Regenschauer: Der barocke Weihnachtsmarkt war in diesem Jahr nicht vom Wetter verwöhnt. Trotzdem schätzen die Veranstalter die Zahl der Besucher auf „annähernd eine Million“.

Ludwigsburg. Am Sonntagabend endet der 27 Tage dauernde Hüttenzauber auf dem Marktplatz. Gestern zogen Mario Kreh, Geschäftsführer von Tourismus und Events, und Melanie Mitna, die die Abteilung Veranstaltung und Märkte leitet, eine positive Bilanz. „Wir sind zufrieden damit, wie der Weihnachtsmarkt gelaufen ist“, so Kreh. Klar hätte der Schnee am vorigen Sonntag länger liegen bleiben und es weniger regnen können. Trotzdem hätten die meisten der zirka 180 Händler gute Umsätze erzielt. Einige Aussteller hätten sogar von Rekordeinnahmen am ersten Weihnachtsmarktsamstag berichtet.

Eine feste Größe – auch an Regentagen – seien die auswärtigen Besucher gewesen, die den Ausflug nach Ludwigsburg gebucht oder sich zumindest fest vorgenommen hatten. In diesem Jahr, so hat Mitna festgestellt, waren es weniger Schweizer und mehr Franzosen. Vielleicht lag es daran, dass sich viele Besucher beim Anblick der komplett mit Lichterketten illuminierten Wilhelmstraße wie auf den Champs- Élysées in Paris fühlten, wie Melanie Mitna schmunzelnd erzählte. „Die Menschen fühlen sich von Licht angesprochen“, hat sie festgestellt.

Das wird auch in dem Film deutlich, der gestern erstmals gezeigt wurde. Darin ist der Auftritt des fünf Meter großen Dundu festgehalten worden. Mit dem Auftritt der Lichtfigur ist das neue Beleuchtungskonzept auf der Eberhardstraße in Betrieb genommen worden. „Das war ein schöner Aspekt, den wir in Zukunft gerne häufiger auf dem Weihnachtsmarkt umsetzen wollen“, so Mitna. Apropos Eberhardstraße: Erstmals sind einige Stände auf dem abgesperrten Straßenstück zwischen Alter Gasse und Bärenstraße, hinter der katholischen Kirche, aufgebaut worden. Das ist gut angekommen. Nicht nur bei den dort ansässigen Einzelhändlern, die sich über eine stärkere Frequenz auf ihrer Straße gefreut haben. Die Beschicker hätten signalisiert, dass sie sich an dem Standort gut aufgehoben fühlten. Im nächsten Jahr wolle man versuchen, die Besucher aus Richtung Bärenwiese verstärkt über die Eberhardstraße zum Weihnachtsmarkt zu lenken, kündigte sie an. Extrem viele positive Kommentare habe es auf Facebook auch für das neue Beleuchtungskonzept auf dem Marktplatz gegeben: Hier wurde die Zahl der Lämpchen erhöht und auf LED umgestellt.

Mit Kopfschütteln antworteten Mario Kreh und Melanie Mitna auf die Frage, ob sich das Attentat auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt vor mehr als einer Woche in Ludwigsburg bemerkbar gemacht habe. „Der Weihnachtsmarkt ist bisher friedlich und harmonisch verlaufen“, sagte Melanie Mitna. Ihrer Meinung nach zeigt es Wirkung, dass konsequent darauf geachtet wird, dass die Stände um 21 Uhr schließen, das gilt auch für den Ausschank ?alkoholischer Getränke. „Wo soll es friedlicher zugehen als auf einem Platz mit zwei Kirchen?“, fügte sie an.

Nicht ganz so friedlich verlief bekanntlich der Streit mit Heiko Laur, der in diesem Jahr seine Schweizer Berghütte nicht aufbauen durfte und dagegen geklagt hatte. Kreh verwies darauf, dass die Stadt Ludwigsburg in letzter Instanz recht bekommen habe. Bei einigen Formulierungen des Kriterienkatalogs, der die Grundlage für die Auswahl der Stände bilde, müsse man redaktionell „nachjustieren“.