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Logistik
Ohne Lastwagen geht nichts

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Im Kreis Ludwigsburg sind fast 20000 Nutzfahrzeuge für die Lieferversorgung im Einsatz

Ludwigsburg. Onlinebestellungen fallen nicht vom Himmel und Supermärkte füllen sich nicht von alleine: Ohne Autos, in diesem Fall die Nutzfahrzeuge, würde vor allem die Stadtbevölkerung darben. Frisches Obst, Gemüse und natürlich sonstige Bioprodukte müssen ja irgendwie vors Regal kommen. Und Handwerker mit dem Lastenrad sind ebenso noch die Ausnahme. Die Folge? Ein neuer Rekord: 3,41 Millionen schwere, vor allem aber leichte Nutzfahrzeuge hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bundesweit in seiner Bestandsanalyse gezählt.

Im Kreis Ludwigsburg gehören 19348 Fahrzeuge aller Gewichtsklassen zu dieser Versorgungsflotte. Das sind 602 mehr als im Vorjahr. Das freut nicht alle: Wer weniger Autos in der Stadt will, muss die Logistikkette entsprechend umbauen. Vor allem in Städten würde ohne Lieferkette nicht nur die Versorgungslage bei Klopapier heikel. Denn Geschäfte können nur verkaufen, was sie selbst vorher geliefert bekommen haben.

Logistik ist das Zauberwort, auf dem das Leben beruht: Dafür gibt’s eine wissenschaftliche Definition: Logistik ist demnach „... die Sicherung der Verfügbarkeit des richtigen Gutes, in der richtigen Menge, im richtigen Zustand, am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, für den richtigen Kunden und zu den richtigen Kosten“. Diese Aufzählung stammt aus den 1960er Jahren und wird Edward Grosvenor Plowman zugeschrieben, der an der Universität Stanford lehrte. Und war nie so bedeutend wie heute. Denn nach den Erfahrungen aus Corona ist eines deutlich geworden: Es nutzt nichts, wenn irgendwo Klopapier produziert wird, Eier gelegt werden oder Handys vom Band laufen. Jedes Produkt muss entsprechende Schritte in der Logistik durchlaufen, damit die Leute was davon haben.

Dass die Langstreckenversorgung am Lastwagen hängt, merken alle, die wochentags auf Autobahnen oder Bundesstraßen unterwegs sind: Von dieser Logistikflotte auf der Straße hatten zum Zeitpunkt der KBA-Analyse 1643 Lastkraftwagen (Lkw) über zwölf Tonnen ihren Hafen im Kreis Ludwigsburg. Aber zahlenmäßig sind die schweren Lkw ein Klacks im Vergleich zu dem, was unter zwölf Tonnen und speziell unter 3,5 Tonnen unterwegs beziehungsweise im Kreis Ludwigsburg stationiert ist: Denn die schweren Lkw und Lastzüge machen gerade mal 8,5 Prozent des hiesigen Nutzfahrzeugbestandes aus.

Die 17696 Nutzfahrzeuge der kleinen Klassen bis zwölf Tonnen, die das Rückgrat unserer Nahversorgung sind oder als Handwerkerfahrzeuge Mensch und Material zu Baustellen und Reparatureinsätzen karren, sind da eine ganz andere Nummer. Im Kreis Ludwigsburg machen in dieser Gruppe die 15686 Nutzfahrzeuge von unter 2,8 bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht rund 81,1 Prozent des Nutzfahrzeugbestandes aus. Die Fahrzeugmodelle über 3,5 Tonnen und bis zwölf Tonnen stellen mit 2010 Fahrzeugen 10,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Fahrzeuge in der Klasse bis 3,5 Tonnen um 581 oder 3,8 Prozent. Bei den Fahrzeugtypen zwischen 3,5 Tonnen und zwölf Tonnen sank die Zahl um 59 oder 2,9 Prozent.