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Vesperkirche
Projektteam sucht noch helfende Hände

Die Vesperkirche ist jedes Jahr gut besucht. Archivfoto: Holm Wolschendorf
Die Vesperkirche ist jedes Jahr gut besucht. Archivfoto: Holm Wolschendorf
Es ist wieder so weit: Die zehnte Vesperkirche findet vom 10. Februar bis 3...März statt. Damit wird die Friedenskirche zum Ort der Begegnung beim Mittagessen. 500 Speisen für 1,50..Euro werden im Durchschnitt pro Tag serviert. Dafür benötigt das Vesperkirchen-Team wieder tatkräftige Verstärkung, täglich werden 65 helfende Hände benötigt. Wie jedes Jahr gibt es auch ein Kulturprogramm.

Ludwigsburg. Auch wenn die Vesperkirche in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal stattfindet, ist es für die Organisatoren wieder eine ganz besondere Zeit. „Es ist auch nach zehn Jahren immer noch ein ganz tolles Projekt“, sagt die Pfarrerin der Friedenskirche Gisela Vogt. „Was mich immer begeistert, ist, dass Leute, die sich sonst nicht begegnen, zusammenkommen. Was da funktioniert, vermisst man sonst in der Gesellschaft“, so Vogt. Das gemeinsame Mittagessen mit anschließendem Kaffee und Kuchen steht im Mittelpunkt, jeder ist willkommen. Darüber hinaus soll es auch in diesem Jahr wieder einen Kleiderstand und eine Kinderecke geben sowie Dienstleistungen für Bedürftige in Form von Massagen, Friseur, Fußpflege und einer Ambulanz.

In den zehn Jahren hat sich die Vesperkirche zum Selbstläufer entwickelt: Die Zahl der Gäste ist gestiegen ebenso wie die Zahl der Ehrenamtlichen. Im zweiten Jahr waren es 200 Helfer, inzwischen ist der Ehrenamtlichen-Pool auf 800 Menschen angewachsen. Trotzdem sucht das Vesperkirchen-Team auch für dieses Jahr noch Verstärkung. „Wir brauchen dringend noch Leute an bestimmten Tagen“, sagt Projektleiterin Bärbel Albrecht. Pro Tag benötigen sie 65..helfende Hände. Manche Personen arbeiten einen Tag mit, andere mehrere Tage. Jeder, wie er zeitlich kann. Den Personalplan zu erstellen, bezeichnet Albrecht als „ziemliche Bastelei“. Auch für den Auf- und Abbau werden noch dringend Leute gesucht, die mitanpacken können, so Albrecht. Der Aufbau beginnt eine Woche vorher.

„Es sind in diesem Jahr noch nicht so viele neue Helfer dabei. Wir brauchen aber auch Neue, damit sich das Team verjüngt“, sagt Vogt. Nach zehn Jahren Vesperkirche gebe es nämlich einige, die gesundheitlich nicht mehr mithelfen könnten. Es braucht aber ebenso die Erfahrenen. „Es gibt in jedem Bereich Verantwortliche, die das Team leiten und ihr Wissen weitergeben“, sagt Albrecht. Es gibt Teams in den Bereichen Service, Essensausgabe, Transport, Küche, Kuchen, Kaffee und Begrüßung. Das Team setzt sich jeden Tag anders zusammen. Alle Helfer treffen sich eine Stunde vor dem offiziellen Beginn. Dann wird Allgemeines erklärt. „Jeden Tag den Ablauf zu erläutern, ist eine Wahnsinnsaufgabe“, sagt Martin Strecker, der Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbandes.

Die Vesperkirche öffnet schließlich von 11.30 bis 14.30 Uhr die Pforten für die Gäste. Um die 150 Sitzplätze stehen zur Verfügung, es gibt drei Durchläufe. Wie jedes Jahr liefert die Karlshöhe das Mittagessen. Der logistische Aufwand ist enorm: im Durchschnitt werden 500 Essen jeden Tag serviert und 500 Tassen Kaffee. „Man muss alles verteilen, wieder einsammeln, spülen und transportieren“, sagt Albrecht.

Die Kosten für die Vesperkirche belaufen sich jährlich auf 100.000 bis 120.000 Euro. „Eine gute Million in den zehn Jahren“, sagt Martin Strecker. Darin enthalten sind neben den Kosten für das Essen auch Ausgaben für die Anschaffung des Geschirrs, für das Waschen – alleine 100..Geschirrtücher sind täglich im Einsatz – und für die Reinigungsfirma. Zudem fließt ein Teil in Bärbel Albrechts Stelle für die Organisation. Dann muss noch der Sandboden der Friedenskirche geschützt werden, dafür wird ein spezieller Boden ausgelegt, und Sicherheitsmatten am Eingang fallen unter die Hygienevorschriften. „Es ist viel Kleinkram“, so Strecker. Die Kosten können durch den Essensverkauf und vor allem durch Spenden gedeckt werden. „Wir könnten das Projekt ohne Spenden nicht finanzieren.“

Auch ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre es nicht möglich. Als die Vesperkirche vor zehn Jahren startete, gab es vor allem innerkirchlich kritische Stimmen. Man würde in den drei Wochen zu viele Ehrenamtliche verheizen, hieß es. „Aber genau das Gegenteil ist passiert“, sagt Strecker. „Leute fragen nach, wo sie sich noch engagieren können.“

InfO: Die zehnte Ludwigsburger Vesperkirche findet vom 10. Februar bis zum 3. März in der Friedenskirche täglich von 11.30 bis 14.30 Uhr statt. Wer mithelfen möchte, kann sich an Bärbel Albrecht unter (01.76).32.09.01.52 wenden. Ein Vorbereitungsabend für Helfer findet am 14. Januar um 19 Uhr in der Friedenskirche statt. Auch Kuchenspenden werden wieder benötigt. Info-Telefon: (01.76) 75.21.50.57. Aktuelle Infos zur Vesperkirche unter www.vesperkirche-ludwigsburg.de.