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Martin-Luther-Straße
Radweg zum Ludwigsburger Bildungszentrum West ist markiert

Neue Radwegeführung in der Weststadt zum Schulareal. Foto: Ramona Theiss
Neue Radwegeführung in der Weststadt zum Schulareal. Foto: Ramona Theiss
Massiver Autoverkehr, hunderte von Schülern, die morgens zum Bildungszentrum West radeln – die Martin-Luther-Straße hat es in sich. Jetzt rückten die Straßenbauer an, mit weißer und roter Farbe.

Ludwigsburg. An Kreuzungen wird kräftig rote Farbe aufgetragen, der Schulradweg –offiziell sind es sogenannte Schutzstreifen – wird entlang der Martin-Luther-Straße abmarkiert. Der Geruch der Farbe weht einem entgegen, auch in der Wernerstraße, die zur Fahrradstraße wird. Ein großes Symbol wird Autofahrer darauf aufmerksam machen.

Was an manchen Stellen wie ein rot-weißes Muster eines Straßenkünstlers aussieht, soll die Schüler darauf aufmerksam machen, dass es zwei Wege zum Bildungszentrum West gibt: Den offiziellen Schulradweg über die stark befahrene Martin-Luther-Straße hinweg in die Wernerstraße, über die man quasi ums Eck herum zur Schule fährt. Und den Radweg, der schon immer gern von den Schülern genutzt wird und entlang der Martin-Luther-Straße führt. Er gilt auch als einer der Hauptradrouten für Ludwigsburg.

Schon seit gut fünf Jahren zerbrechen sich Verkehrsplaner den Kopf, wie denn nun das Bildungszentrum West mit seinen drei Schulen – Osterholzschule, Gottlieb-Daimler-Realscule und Otto-Hahn-Gymnasium – und etwa 2000 Schülern besser ans Radwegenetz angebunden werden kann. Die Diskussion um den Schulradweg hat Schulleitungen, Eltern und Stadträte beschäftigt. Denn die verkehrsreiche Martin-Luther-Straße mit Parkplätzen am Straßenrand und einer Tankstelle ist nicht leicht zu handhaben. Viele Berufspendler, die in Richtung Autobahn müssen, fahren dort täglich durch.

Mit der jetzigen „Basislösung“, wie sie von der Verwaltung zusammen mit Schule, Bürgerverein und Jugendgemeinderat ausgearbeitet worden ist, versucht, beiden Ansprüchen gerecht zu werden. Sie bietet den Schulradweg über die Wernerstraße und Albrechtstraße an, der nun auch in den Schulen verstärkt beworben werden soll. Teilweise werden diese zur Fahrradstraße – wie es sie bislang nur im Innenstadtbereich gibt. Zudem wurde, so Mobilitätsbürgermeister Sebastian Mannl, über die Martin-Luther-Straße hinweg in Richtung Wernerstraße die „Ampel für den Radverkehr priorisiert“, zumindest zu Beginn und Ende der Unterrichtszeiten. „Ansonsten haben Autoverkehr und Busse grüne Welle.“

Zwei Verkehrsinseln und 17 Parkplätze weniger

Um die Schutzstreifen anbringen zu können, mussten 17 Parkplätze entfernt werden. Auch das hat politisch zu langen Diskussionen geführt. Neu sind auch zwei Verkehrsinseln an der Einmündung der Kaiserstraße, die als Querungshilfe für Fußgänger angeboten werden. Viele Schüler sind dort, etwa wenn große Pause ist, unterwegs. Sie sollen zu mehr Sicherheit beitragen.

Vergrößert wurde zudem der Tempo-30-Bereich, Autofahrer müssen jetzt schon aber der Schlachthofstraße und bis zur Kaiserstraße langsamer fahren.

Dass zwei Radrouten bleiben, hat Schulleitung und Eltern nicht recht überzeugt, die sich einen „richtigen“ Radweg und nicht zwei einfache Lösungen gewünscht hätten. Die Kosten für die Neugestaltung der Routen waren mit 55000 Euro angegeben, kommen aber auf 100000 Euro.