1. Startseite
  2. Lokales
  3. Stadt Ludwigsburg
Logo

Rathausspitze beteiligt sich an kreativem Protest

Matthias Knecht.
Matthias Knecht.
Andrea Schwarz.
Andrea Schwarz.
Michael Ilk.
Michael Ilk.
Konrad Seigfried. Fotos: Stadt/p
Konrad Seigfried. Foto: Stadt/p
Selbst gestaltete Masken sollen Zeichen setzen – Nummern des Hilfetelefons werden in öffentlichen WCs hinterlegt

Ludwigsburg. Mit ihrer Kampagne „Orange the world“ rufen die Vereinten Nationen auf, Zeichen gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu setzen. Die Aktion startet alljährlich am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Dazu hat sich auch der Ludwigsburger Verein „Frauen für Frauen“ im Coronajahr eine besondere Aktion einfallen lassen: der Verein ruft dazu auf, selbst Alltagsmasken zu gestalten und damit sichtbar gegen Gewalt an Frauen zu protestieren. An diesem kreativen Protest haben sich auch Oberbürgermeister Matthias Knecht, Erster Bürgermeister Konrad Seigfried, Bürgermeister Michael Ilk und Bürgermeisterin Andrea Schwarz beteiligt und zu Farbe, Pinsel und Stiften gegriffen.

„Bereits seit 40 Jahren gibt es in Ludwigsburg ‚Frauen für Frauen‘. Wir sind sehr froh, den Verein bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt an unserer Seite zu haben. Die Masken-Aktion finde ich eine tolle Idee. Deshalb habe ich mich sehr gerne beteiligt“, erklärt Matthias Knecht.

Wie wichtig dieses Engagement ist, machen auch aktuell veröffentlichte Zahlen des Bundeskriminalamts zur Partnerschaftsgewalt im Jahr 2019 deutlich. Danach wird alle 45 Minuten eine Frau Opfer von vollendeter und versuchter gefährlicher Körperverletzung. „Dies ist eine erschreckende Zahl und sollte uns alle daran erinnern, dass Betroffene unsere Unterstützung brauchen“, verdeutlicht der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried.

Frauenhäuser und Fachberatungsstellen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen und Kindern, die von Gewalt betroffen sind, Schutz und Unterstützung zu gewähren. Die Existenz dieser Einrichtungen zu gewährleisten und für ausreichende Frauenhausplätze und Beratungskapazitäten zu sorgen, ist eine staatliche Aufgabe.

In Ludwigsburg gibt es mit dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt – an dem Stadt, Kreis, Polizei, Justiz und zahlreiche Einrichtungen beteiligt sind – seit 20 Jahren ein wirkungsvolles Instrument, um gemeinsam betroffenen Frauen zu helfen. „Aber ‚Nein zu Gewalt‘ zu sagen, ist nicht nur eine institutionelle Aufgabe – es ist die Aufgabe aller“, fordert Judith Raupp, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ludwigsburg.

Eine bundesweite Einrichtung für Gewaltopfer ist das Hilfetelefon, das rund um die Uhr, anonym und in 18 Sprachen kostenfreie Hilfe anbietet. Die Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Kreis Ludwigsburg wollen gemeinsam mit Frauen für Frauen, der Sozialberatung Ludwigsburg und dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt den Aktionstags nutzen, um dieses Angebot bekannter zu machen. Sie werden am heutigen Mittwoch in Ludwigsburg in öffentlichen WCs, in Einkaufszentren und Gaststätten – soweit coronabedingt möglich – Nummern des Hilfetelefons hinterlegen.

Info: Weitere Infos gibt es bei Judith Raupp, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Ludwigsburg, Telefon (07141) 9102908, E-Mail: gleichstellung@ludwigsburg.de