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Klimafolgen
Regen setzt das Alte Stadtbad in Ludwigsburg unter Wasser

Um die Mensa Altes Stadtbad herum müssen im nächsten Frühjahr unerwartet die Bagger ran.Foto: Andreas Becker
Um die Mensa Altes Stadtbad herum müssen im nächsten Frühjahr unerwartet die Bagger ran. Foto: Andreas Becker
In das historische Alte Stadtbad ist für über zwei Millionen Euro eine Mensa eingebaut worden. Jetzt drang Wasser ein, verursacht durch den Starkregen. Die Stadt muss rundherum aufgraben.

Ludwigsburg. Als die Stadt den Zustand im Alten Stadtbad offenlegt, zitieren die einen den Klimawandel herbei, der sich bemerkbar mache, die anderen schimpfen auf das alte Gebäude in der Alleenstraße, das schon zu viele Kosten verursacht habe. „Das war blauäugig, das hätte man wissen können“, so Stadtrat Bernhard Remmele (Freie Wähler). Florian Sorg (Grüne) empfahl dagegen, einfach mehr Geld für den Klimaschutz in die Hand zu nehmen.

Ein Starkregen hat schon im Frühjahr dazu geführt, dass sich Wasser zurückstaute. „Das Wasser ist bis ins Erdgeschoss eingetreten“, berichtete Mathias Weißer vom städtischen Fachbereich Hochbau am Donnerstag im Bauausschuss. Das Problem: Die Rohre der Grundleitung sind beschädigt. Es sind Steinzeugrohre, die von Baumwurzeln und Erdbewegungen brüchig worden sind. Weißers Fazit: „Zum Betrieb des Gebäudes ist es dringend notwendig, die Leitungen zu erneuern.“ Das heißt, dass rund ums Stadtbad aufgegraben werden muss.

473 000 Euro für die neuen Rohrleitungen

Die Bagger sollen im Frühjahr nächstes Jahr anrücken. Die Stadt rechnet mit Kosten von 473000 Euro, gut 200000 Euro erhält sie als Zuschuss aus der Städtebauförderung des Landes. Die Mensa, sie ist dort 2019 für die Schulen eingerichtet worden, bleibt also vorerst in Betrieb. Der neue Jugendtreff soll im Stadtbad bis Ende des Jahres eingerichtet sein, das Untergeschoss wird bis Mitte 2023 für die Filmakademie hergerichtet.

Zunächst hatte die Stadt damit gerechnet, dass die Rohre mittels innenliegenden Rohren repariert werden könnten, wie Baubürgermeisterin Andrea Schwarz berichtete. Es hätten sogenannte Inliner eingezogen werden können. Das ist jedoch nicht mehr möglich, die alten Rohre sind zu stark beschädigt, stellte der Fachbereich fest. Jetzt soll die Gelegenheit genutzt werden, mit neuen Leitungen auch Verbesserungen herbeizuführen. So soll künftig das Regen- und Schmutzwasser getrennt geführt werden, auch eine Zisterne ist vorgesehen, in der Regenwasser gesammelt werden kann. Dies kann unter anderem auch für die Bewässerung der Grünanlagen genutzt werden. So richtig begeistert ist keiner der Stadträte von den Kosten. Immerhin werde an eine Zisterne gedacht, so Sorg (Grüne), der zudem sicherstellen will, dass durch die Bauarbeiten im Wurzelbereich die großen Bäume nicht beschädigt werden.

Auch Geld für die Kampfmittelsondierung

Dass das Fundament des Gebäudes überhaupt etwas feucht ist, darum sorgte sich Remmele (Freie Wähler) und Adelheid Kainz (Lubu). Sollte direkt entlang des Fundaments aufgegraben werden, müsste auch hier gleich etwas getan werden. Nach Angaben des Hochbauamts werden die Rohre jedoch mit etwas Abstand zum Gebäude geführt.

Bleibt noch der Hinweis von Stadträtin Kainz, warum die Stadt 50000 Euro für die Untersuchung des Erdreichs auf Kampfmittel in die Rechnung mit aufnimmt. „Meines Wissens ist da doch nichts zu erwarten“, ist sie überzeugt. Die Stadt muss jedoch sichergehen und den Boden entsprechend untersuchen lassen.