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RKH-Kliniken fordern jetzt die Bundeswehr an

Angespannte Situation auf den Intensivstationen im Land. Foto: dpa
Angespannte Situation auf den Intensivstationen im Land. Foto: dpa

Ludwigsburg. Mitten im zweiten Corona-Herbst haben die RKH-Kliniken am Montag die Hilfe der Bundeswehr angefordert. „Wir haben einen Punkt erreicht, an dem wir Ärzte, Pfleger, ja auch Mitarbeiter aus der Verwaltung, schulen müssen, um an den Brennpunkten, aber vor allem auf den Covid-Stationen zu unterstützen“, teilen die RKH-Kliniken mit.

„Wir haben Hilfe der Bundeswehr angefordert, weil unser oberstes Gebot immer lauten wird, Menschenleben zu retten und zu schützen. Alle Mitarbeiter unserer RKH Kliniken leben das jeden Tag und sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Wir versuchen, sie möglichst zu entlasten, soweit das in diesen Zeiten geht. Es ist das erste Mal, dass die Kliniken die Hilfe der Bundeswehr anfordern. Die RKH-Kliniken rechnen mit 70 bis 80 Soldaten für die gesamte Holding mit allen Häusern.

Die Soldaten könnten beispielsweise bei den Eingangskontrollen, den Schnelltest-Abstrichen und beim Objektschutz helfen, heißt es auf LKZ-Anfrage. Außerdem gäbe es „auch Ärzte oder Pflegekräfte, die durch die Bundeswehr gestellt werden können“.

„Die Politik sollte die Realität der vierten Covid-Welle anerkennen und eine präventive Pandemiepolitik betreiben“, so Kliniken-Chef Professor Jörg Martin. „Die Politik sollte nicht jeder Minderheit hinterherlaufen, und es war das falsche Signal die Epidemielage nationaler Tragweite jetzt zu beenden.“

Martin fordert von der Politik weitere „dezentrale und mobile Impfzentren, die konsequente 2G-plus-Anwendung, die einfache und unbürokratische Impfstoffbeschaffung“. Außerdem steht er für eine Impfpflicht für Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Martin hatte zudem die Absage von Weihnachtsmärkten gefordert. „Auch Lockdowns müssen möglich sein“, so Martin.

Erst am Montagmorgen hatte der Leiter der Intensivstation des Klinikums, Professor Dr. Götz Geldner, im Interview über die Lage auf den Intensivstationen berichtet.