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Rotary-Club
Rotary-Club will das Ehrenamt befeuern

Claus-Dieter Meyer (links) und Johannes Gahlen vom Rotary-Club Bietigheim-Vaihingen wollen ehrenamtliches Engagement fördern. Foto: Holm Wolschendorf
Claus-Dieter Meyer (links) und Johannes Gahlen vom Rotary-Club Bietigheim-Vaihingen wollen ehrenamtliches Engagement fördern. Foto: Holm Wolschendorf
Bei der Ehrenamtsmesse am kommenden Freitag werben 25 Institutionen aus dem sozialen Bereich auf dem Rathausplatz um freiwillige Helfer. Auch die Rotarier Bietigheim-Vaihingen werden vor Ort sein. Mit dem Projekt „Ehrenamt – unbezahLBar“ wollen sie ehrenamtliches Engagement nach der Coronakrise wieder befeuern, wie es Präsident Johannes Gahlen formuliert.

Ludwigsburg. Dass in der Coronakrise bei vielen Einrichtungen, Verbänden und Institutionen ehrenamtliche Mitarbeiter abgesprungen sind, ist auch den Rotariern nicht entgangen. „Das soziale Engagement hat sehr gelitten“, sagt Johannes Gahlen. Er ist aktuell Präsident des Rotary-Clubs Bietigheim-Vaihingen, der 1983 offiziell in die weltweite rotarische Gemeinschaft aufgenommen wurde.

Nebeneffekt: Sozialer Zusammenhalt

Gahlen ist noch bis Ende Juni kommenden Jahres Präsident. Diese Zeit will er nutzen, um gemeinsam mit seinem Gemeindienstbeauftragten Claus-Dieter Meyer ehrenamtliches Engagement zu fördern. Wie wichtig die Mitarbeit von Freiwilligen ist, weiß Gahlen aus alltäglicher Erfahrung. Als Arzt ist er am Ludwigsburger Klinikum tätig. Dort wird das hauptamtliche Personal von den Grünen Damen und Herren unterstützt. Die Freiwilligen helfen Patienten in Angelegenheiten, für die Ärzte und Pfleger im stressigen Klinikalltag keine Zeit haben.

„Es geht uns darum, das Ehrenamt nach der Pandemie nachhaltig wiederaufzubauen und zu befeuern“, so Gahlen. „Und als Nebeneffekt hoffen wir natürlich, auch den sozialen Zusammenhalt zu fördern.“

Rotarier-Präsidenten können sowohl nationale als auch internationale Projekte unterstützen. Angesichts der aktuellen Umstände haben sich Gahlen und Meyer aber bewusst dazu entschieden, ehrenamtliches Engagement in der Region zu fördern. Zu diesem Zweck haben sie das Projekt „Ehrenamt – unbezahLBar“ ausgeschrieben, schon die Großschreibung der Buchstaben „LB“ verdeutlicht den regionalen Bezug. Gruppen oder Initiativen können sich schnell und unbürokratisch in zwei unterschiedlichen Bereichen um eine Anschubfinanzierung von jeweils 2000 Euro bewerben.

Eine Förderung richtet sich an Ehrenamtliche, die sich der Betreuung älterer Menschen widmen. Unterstützt werden sollen insbesondere Projekte, die Senioren in deren eigenen vier Wänden unterstützen. „Das können Gespräche oder regelmäßige Besuche sein“, so Gahlen. „Oder gemeinsame Essen, Spaziergänge oder Musizieren.“

Weitere 2000 Euro werden an eine Gruppe im kulturellen, sozialen oder Sportbereich ausgeschüttet, die sich in der Coronakrise gegründet hat. „Diese Förderung ist nicht an eine bestimmte Thematik gebunden“, erläutert der Präsident. „Wichtig ist nur, dass es eine neue Gruppe ist, die sich zuletzt gegründet hat oder noch gründen will.“ Nicht zuletzt gehe es darum, neue Ideen anzustoßen, an denen sich potenzielle Nachahmer ein positives Beispiel nehmen könnten, ergänzt Meyer.

Ehrenamtliche können sich bewerben

Für beide Projekte können sich Ehrenamtliche aus Stadt und Landkreis Ludwigsburg bewerben. Bewerbungen sind bis zum 12. November an die E-Mail-Adresse bietigheim-vaihingen@rotary.de möglich. Eine aus Vertretern von Rotariern, Stadt Ludwigsburg und Caritas bestehende Jury wird die Sieger bis Ende November bekanntgeben. Zunächst wird eine Anschubfinanzierung von 1000 Euro bewilligt, nach einigen Monaten folgt dann eine zweite Rate in gleicher Höhe.

Ehrenamtliches Engagement wollen die Rotarier auch mit einem eigenen Preis fördern, der erstmals vergeben wird, wenn Stadt und Bürgerstiftung Ludwigsburg am 10. Dezember ihren Ehrenamtspreis verleihen. „Dann werden wir mit einem zusätzlichen Rotary-Preis eine bereits bestehende Initiative unterstützen, die es geschafft hat, auch in der Coronakrise weiterzuarbeiten“, meint Gahlen. Das Bewerbungsverfahren für diesen neuen Rotary-Preis wird an die Einreichungen für den Ehrenamtspreis gekoppelt.

Die Aktion „Ehrenamt – unbezahLBar“ werden Gahlen und Meyer auch am kommenden Freitag auf der Ludwigsburger Ehrenamtsmesse vorstellen. „Wir hoffen bei der Messe auf einen spürbaren Effekt“, sagt Gahlen. „Wir wollen das Thema wieder in die Bevölkerung tragen und eine stärkere Identifikation mit dem Ehrenamt fördern.“