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Scala fordert Klardenken anstatt Querdenken

Aufruf für eine sachliche Diskussion: Das Plakat an der Fassade des Scala. Foto: Andreas Becker
Aufruf für eine sachliche Diskussion: Das Plakat an der Fassade des Scala. Foto: Andreas Becker
Nach der großen Demo von Querdenkern in Leipzig, wollte das Scala-Team ein Zeichen setzen. Seither hängt an der Fassade ein großes Plakat, das zum Klardenken anstatt zum Querdenken auffordert.

Ludwigsburg. Querdenken und Klardenken, zwischen diesen beiden Begriffen macht Edgar Lichtner, der Geschäftsführer im Scala, einen großen Unterschied. Querdenker, das sind für ihn Gruppen, die sich nicht klar von Verschwörungstheorien, Antisemitismus und Diskriminierung abgrenzen. Lichtner und das Team im Scala sehen sie als großes Problem. „Nach der Demonstration in Leipzig war klar, das können wir so nicht stehen lassen. Als soziokulturelles Zentrum wollen wir ein Zeichen setzen.“ Am 7. November war in Leipzig eine Querdenker-Demonstration mit 20000 Teilnehmern eskaliert. Seither hängt an der Scala-Fassade ein großes Plakat mit der Aufschrift: Klardenken – Ja bitte! „Querdenken“ – Nein danke.

Durch die Aktion von Corona-Leugnern am Freitag vergangene Woche, als gut 1000 Demonstranten weitestgehend ohne Masken durch die Innenstadt und dabei auch am Scala vorbei zogen, fühlt sich Lichtner bestätigt. Einige Demo-Teilnehmer seien auf das Plakat aufmerksam geworden und hätten ihm E-Mails geschrieben, unter anderem mit Hinweis auf irgendwelche kruden Verschwörungstheoretiker.

„Solche Events mit knapp 1000 Leuten sind bestimmt nicht dazu da, das Virus einzudämmen“, sagt Lichtner. Trotz allem findet er es natürlich wichtig, sich mit den Coronamaßnahmen und deren Folgen auseinanderzusetzen. Gerade Einrichtungen wie das Scala seien besonders hart davon getroffen. Um Lösungen zu finden, müsse man aber klardenken und konstruktiv zusammenarbeiten. Auf die Querdenker mit ihrer verqueren Wahrnehmung treffe das nicht zu.

Dass die Kulturbranche jetzt Lobbyarbeit, auch in Richtung Regierung, betreibt, ist für Lichtner entscheidend. „Es ist wichtig, in den Diskurs zu gehen. Auch die Bürger haben eine Chance, sich daran zu beteiligen.“