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Tiefbau
Stuttgarter Straße in Ludwigsburg wird für drei Jahre zur Baustelle

Baustelle
Eine Kabeltrommel mit Glasfaserkabel steht auf einer Baustelle auf dem Anhänger eines Lastwagens. Foto: Moritz Frankenberg/dpa/Symbolbild
Stadt kündigt weitere Straßensanierungen an – Neuer Belag ohne Leitungsarbeiten – Größte Maßnahme auf der B 27 - Mit Verkehrsbehinderungen muss gerechnet werdenl

Ludwigsburg. Kaum ist eine Baustelle in der Stadt beseitigt, werden weitere Straßensanierungen angekündigt. Dringend nötig seien diese, es bestehe „absoluter Handlungsbedarf“, stellt Ulrike Schmidtgen, Leiterin des Fachbereichs Tiefbau, zu den vier angekündigten Maßnahmen fest. Der größte Eingriff, der sich auf den Verkehr auswirken wird: die Sanierung der B27/Stuttgarter Straße. Weil es eine umfangreiche Sanierung ist, wird die Arbeit auf drei Bauabschnitte und die nächsten drei Jahre aufgeteilt.

Verkehrsbehinderungen werden nicht ausbleiben, zumal auch der Tunneldeckel an der Sternkreuzung auf dem Plan steht. Feuchtigkeit dringt in den Tunnel ein, nach 50 Jahren ist eine Sanierung nötig. Die Arbeiten an dieser Stelle werden sich von März bis November hinziehen.

Ähnlich große Sanierungen, wie sie jetzt an der B27/Stuttgarter Straße anstehen, gab es bislang in der Schwieberdinger Straße, der Friedrichstraße oder der Frankfurter Straße. Die B27/Stuttgarter Straße, so die Begründung, weise Risse auf, es gebe starke Spurrillen und Verwerfungen im Asphalt. Allerdings, berichtet Schmidtgen im Mobilitätsausschuss, müsse lediglich der Fahrbahnbelag erneuert werden. Der Unterbau sei noch in Ordnung. Lediglich im Kreuzungsbereich zur Robert-Franck-Allee werde die Straße aufgegraben, damit die Stadtwerke die Versorgungsleitungen erneuern können. Dort befindet sich auch der erste Bauabschnitt, der nächstes Jahr ansteht. Weitere Sanierungsabschnitte werden folgen.

Besorgt reagierten die Stadträte auf die Ankündigung, dass wieder eine Großbaustelle entsteht und diese sich „über drei Jahre hinweg zieht“, wie Armin Klotz (CDU) anmerkte. Wichtig sei deshalb, ein gutes Konzept für die Verkehrsführung anzubieten, Schilder für Umleitungen schon frühzeitig ab Kornwestheim anzubringen, damit sich Autofahrer darauf einstellen können.

Margit Liepins (SPD) verwies auf die Verkehrsbehinderungen, die es durch die Baustellen bereits in Ost-West-Richtung gebe, jetzt werde zudem die Nord-Süd-Verbindung unterbrochen. „Uns graut es, wenn es nochmals für drei Jahre eine Baustelle auf der B 27 gibt“, sagte sie. Zwingend erforderlich sei eine Umleitung, zumal auch die Tunneldecke an der Sternkreuzung saniert werden müsse. Schmidtgen versuchte zu beruhigen. Weil keine Leitungen unter der Fahrbahn erneuert werden müssten, werde die Bauzeit kürzer im Vergleich zu den anderen Straßensanierungen.

Außer der B27/Stuttgarter Straße bekommen auch kleinere Straßen einen neuen Asphalt. Im Programm sind der Nussackerweg, die Naststraße und die Raiffeisenstraße. Der Nussackerweg ist geflickt, hat Risse und Frostbrüche. Weil dort auch eine Buslinie hindurchführt, er auch Teil einer Radroute ist, soll er hergerichtet werden.

Die Kosten für die angekündigten vier Maßnahmen belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Aus dem aktuellen Jahr steht noch die Baltenstraße im Programm, deren Sanierung zusätzlich mit bis zu 200000 Euro zu Buche schlägt.

Die vier Maßnahmen umfassen lediglich die geplanten Belagsanierungen im kommenden Jahr, eine bereits „abgespeckte“ Version, wie es im Bericht im Mobilitätsausschuss hieß. Eine Übersicht über alle Straßensanierungen, bei denen größere Eingriffe mit neuem Unterbau und gegebenenfalls einer Umgestaltung nötig sind, liegt noch nicht vor. Diese wird der Fachbereich Tiefbau später bekanntgeben.

„Es gibt noch etliche Straßen, die wie ein Flickenteppich aussehen“, stellte Andreas Rothacker (Freie Wähler) fest, der den Etat für Straßensanierungen am liebsten anheben würde. „Sonst müssen wir irgendwann das ganze Stadtgebiet sperren“, so seine Kritik. Bei der Tunnelsanierung an der Sternkreuzung hätte er sich gewünscht, dass dort gleich ein Kreisverkehr eingerichtet werden könnte. Dieser war früher immer wieder ein Thema, er gilt aber platzmäßig als nicht umsetzbar. Stefanie Knecht (FDP) verweist auf die Bismarckstraße, die in einem katastrophalen Zustand sei. Letzteres sei allen bekannt, so die Verwaltung. Bei Straßen wie der Bismarckstraße reiche ein neuer Fahrbahnbelag nicht aus, dort müsse die ganze Straße aufgemacht und samt Unterbau saniert werden. „Das allein wären Kosten im siebenstelligen Bereich“, so Schmidtgen.