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Frommannkaserne
Und die Bagger erledigen den Rest

Mitarbeiter mit Schutzanzügen zwischen den verlassenen Gartenhütten, in denen zum Teil Asbest verbaut wurde. Bagger schaufeln einen halben Meter der Oberfläche weg. Der Boden wird danach abtransportiert und entsorgt. Blick durch die zerbrochene Schei
Mitarbeiter mit Schutzanzügen zwischen den verlassenen Gartenhütten, in denen zum Teil Asbest verbaut wurde. Bagger schaufeln einen halben Meter der Oberfläche weg. Der Boden wird danach abtransportiert und entsorgt. Blick durch die zerbrochene Scheibe einer zurückgelassenen Gartenlaube. Foto: Ramona Theiss
Mitarbeiter mit Schutzanzügen zwischen den verlassenen Gartenhütten, in denen zum Teil Asbest verbaut wurde. Bagger schaufeln einen halben Meter der Oberfläche weg. Der Boden wird danach abtransportiert und entsorgt. Blick durch die zerbrochene Schei
Mitarbeiter mit Schutzanzügen zwischen den verlassenen Gartenhütten, in denen zum Teil Asbest verbaut wurde. Bagger schaufeln einen halben Meter der Oberfläche weg. Der Boden wird danach abtransportiert und entsorgt. Blick durch die zerbrochene Scheibe einer zurückgelassenen Gartenlaube. Foto: Ramona Theiss
Mitarbeiter mit Schutzanzügen zwischen den verlassenen Gartenhütten, in denen zum Teil Asbest verbaut wurde. Bagger schaufeln einen halben Meter der Oberfläche weg. Der Boden wird danach abtransportiert und entsorgt. Blick durch die zerbrochene Schei
Mitarbeiter mit Schutzanzügen zwischen den verlassenen Gartenhütten, in denen zum Teil Asbest verbaut wurde. Bagger schaufeln einen halben Meter der Oberfläche weg. Der Boden wird danach abtransportiert und entsorgt. Blick durch die zerbrochene Scheibe einer zurückgelassenen Gartenlaube. Foto: Ramona Theiss
In der Weststadt verschwinden in diesen Tagen die letzten Reste der Kleingartenanlage Frommannkaserne. Bäume, Hütten, Beete – alles kommt weg. Ab 2021 könnten die ersten Gewerbebauten entstehen.

Das Areal bietet noch immer Szenen wie aus einem Katastrophenfilm. Rotes Flatterband ist zwischen den verlassenen Hütten gespannt. Männer in weißen Anzügen bewegen sich über das Gelände. Ist hier ein Verbrechen passiert? Keinesfalls: Gleich daneben wühlt sich ein Bagger in die Tiefe. Lkw transportieren die Erde ab. Es sind die letzten Momente der Kleingartenanlage Frommannkaserne.

Längst ist es beschlossene Sache, dass hier anstatt der Gärten künftig ein neues Gewerbegebiet entstehen soll. Zumindest sein Name erinnert aber noch an Natur: Waldäcker III heißt das Areal jetzt. Vor einem Monat war der Streit um das Gelände zwischen Schwieberdinger- und Schlieffenstraße noch einmal aufgeflammt. Die Grünen wollten die weitere Rodung stoppen, erhielten dafür aber keine Schützenhilfe von den anderen Fraktionen.

Laut dem stellvertretenden Leiter der Wirtschaftsförderung, Lars Frommer, wird die „Räumung“ des Geländes noch bis Anfang des kommenden Jahres dauern. Bereits im vergangenen Winter wurde mit der Arbeit begonnen. Mit Beginn der Vegetationsphase wurde sie aber wieder eingestellt.

In den Hütten wurde Asbest verbaut

Ein unberührtes Stück Natur ist die ehemalige Kleingartenanlage nicht gerade. Da die Kleingärtner in ihren Hütten und Beetbegrenzungen Asbest verbaut haben, sind die Männer vom Aufräumkommando in Schutzanzügen unterwegs. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagt Frommer. Bisher sei kein Asbest freigesetzt worden.

Um die oberste Erdschicht des einstigen Militärgeländes, das nach dem Zweiten Weltkrieg in eine Kleingartenanlage umgewandelt wurde, kümmern sich die Bagger. Der erste halbe Meter wird komplett abgetragen, weggefahren und entsorgt.

Da es mindestens noch ein Jahr dauern wird, bis erste Bauarbeiten beginnen, will die Stadt Gras auf der Fläche pflanzen. Damit soll verhindert werden, dass Waldäcker III wieder zuwuchert und unter einer grünen Wildnis verschwindet, erklärt Lars Frommer.

Die Baumreihen an der Schwieberdinger- und der Schlieffenstraße sollen stehen bleiben. „Nicht alle von ihnen sind aber in einem Topzustand“, sagt Frommer. Außerdem könnte es sein, dass einige der Bäume der künftigen Bebauung im Weg stehen werden.

Lubu-Stadträtin Elga Burkhardt, die auch Vorsitzende des BUND Ludwigsburg ist, setzt sich für den Erhalt dieser Baumreihe ein. Auch die opulenten Büsche an der Straße sind für sie ein wichtiges Stück Natur. „So etwas wächst nicht in einem Jahr.“ Im Gemeinderat hat sie jetzt beantragt, dass ein Baumschutzzaun um das Gelände errichtet wird und unterhalb der Bäume keine Stellplätze errichtet werden.

„Den Bäumen soll auch für die Zukunft die Möglichkeit gegeben werden, sich frei auszudehnen und genügend Wasser aufzunehmen“, sagt Burkhardt. Dass die Bäume teilweise in schlechtem Zustand sind, bezweifelt sie.

Nächstes Jahr stehen der Bebauungsplan und der Satzungsbeschluss für Waldäcker III auf dem Plan. Parallel laufen die Verkaufsverhandlungen für dieses Filet-Gewerbestück in Autobahnnähe. Zwei bis drei Unternehmen könnten auf dem Areal zum Zug kommen, sagt Frommer.

Viele Unternehmen sind interessiert

Dass mit der Ludwigsburger Firma Jetter bereits ein Interessent abgesprungen ist, bedauert er. Wie berichtet, hatte sich Jetter für ein Grundstück interessiert, wird nun aber nach Marbach umziehen. „Das ist für uns sehr bedauerlich, aber für Jetter waren wir mit den Flächen zu spät dran“, sagt Frommer. Erst Anfang des Jahres habe die Stadt das Gelände nach langwierigen Verhandlungen vom Bund kaufen können.

Laut Frommer könnte 2021 Baubeginn auf dem Gelände sein. Vorausgesetzt die Grundstücke sind bis dahin auch verkauft. Interessenten gebe es viele. „Sowohl von außen als auch aus Ludwigsburg.“ Man sei permanent mit Unternehmen im Gespräch, so Frommer. Entscheidungskriterien seien am Ende die Anzahl der Arbeitsplätze, die Innovationskraft des Unternehmens und wie sehr es den Standort Ludwigsburg bereichere.