Ludwigsburg. Der Tenor bei den Stadträten ist klar: Sie wollen auf den Weihnachtsmarkt, in welcher Form auch immer, nicht verzichten. Das ist bei der Sitzung des Ausschusses Wirtschaft, Kultur, Verwaltung am Dienstagabend deutlich geworden. Allerdings zeichnete sich im Laufe der Debatte Beratungsbedarf innerhalb der Fraktionen ab, so dass die Entscheidung, wie und wo die Weihnachtsmarkt-Alternative stattfinden soll, auf nächste Woche vertagt wurde.
Drei Alternativen hat der städtische Eigenbetrieb Tourismus & Events ins Gespräch gebracht: Für die Variante, ganz auf den Markt zu verzichten, sprachen sich nur Teile der Freien Wähler aus. Blieben noch die beiden Varianten Marktplatz oder eine Kombination aus Schlosshof und Südgarten Blühendes Barock.
Die beiden letzten Optionen haben Vor- und Nachteile. Der Marktplatz als vertrauter Veranstaltungsort würde aus Abstandsgründen Platz für rund 80 Stände bieten (letztes Jahr waren es 180), wäre ein umzäuntes Areal und ohne gastronomisches Angebot (abgesehen von To-Go-Gerichten wie Waffeln oder gebrannten Mandeln). Gastronomisch könne man aber gegebenenfalls rund um die katholische Kirche ergänzen, erläuterte Veranstaltungsleiterin Melanie Mitna. Der Innenstadtverein Luis priorisiert die Veranstaltung auf dem Marktplatz und erhofft sich eine Stärkung von Handel und Gastronomie.
Das Gesundheitsamt würde sich für den Standort Schlosshof/Blüba entscheiden, hat aber auch gegen den Marktplatz beim vorgelegten Konzept keine Bedenken. Oberbürgermeister Matthias Knecht spricht von einer „einmaligen Faszination“, den Markt an diesem Ort abzuhalten. Hier würden aufgrund der größeren Fläche rund 100 Stände Platz finden (auch Gastronomie), allerdings könnte der Markt hier aufgrund der verlängerten Blüba-Saison erst am 7. Dezember starten und nur gut zwei Wochen andauern. Aufgrund des höheren Kostenaufwands müssten von den Besuchern jeweils zwei Euro Eintritt verlangt werden.
In der Aussprache schien es, als habe der Marktplatz bei den Stadträten die Nase vorn. Doch im Laufe der Diskussion zeichnete sich ab: Es gibt noch Beratungsbedarf. Nächste Woche Dienstag soll aber im Gemeinderat die Entscheidung fallen. Wie auch immer diese ausfallen wird: Es wird ein anderer Weihnachtsmarkt sein, als man ihn bislang von Ludwigsburg kennt. (je)