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Wie geht es nach den Pfingstferien weiter?

Bis Ende Januar ist für die meisten Schüler der OPS digitaler Fernunterricht angesagt. Foto: Uli Deck/dpa
Bis Ende Januar ist für die meisten Schüler der OPS digitaler Fernunterricht angesagt. Foto: Uli Deck/dpa
Mix aus Unterricht an der Schule und digitalem Lernen – Grundschulen könnten bald ganz geöffnet werden

Ludwigsburg. „Normaler Unterricht ist auf längere Sicht kaum vorstellbar“, sagt die Fachbereichsleiterin Bildung und Familie, Renate Schmetz. Am Montag kehren alle Klassen schrittweise in ihre Schulen zurück, allerdings in kleinen Gruppen und im Schichtdienst. Dafür wurden die Schulen neu vorbereitet, alle Klassenräume aufgemacht und entsprechend ausgerüstet. Pro Woche, so ist die Vereinbarung mit dem Land, sollen zehn Vollzeitstunden Unterricht gewährleistet sein. Dabei bleibt es den Schulen überlassen, wie sie die rollierenden Stundenpläne gestalten. Bis zu den Sommerferien soll so jeder Schüler mindestens zwei Wochen Unterricht erhalten. Einige Schüler, davon gehen die Schulen aus, müssen nach der langen Zeit auch „reintegriert“ werden.

Von einem regulären Unterricht kann im Mix von Präsenz und Fernlernen am Computer allerdings nicht die Rede sein: „Wir werden weiter ein Platzproblem haben.“ Im Vordergrund stehen die Hauptfächer, Fachunterricht findet nur eingeschränkt statt, AGs beispielsweise gibt es gar nicht. Weil das Land die Notverordnung bis Ende Juni verlängert hat, gehen die Kommunen davon aus, dass die Schulen ab Juli in den eingeschränkten Regelbetrieb gehen könnten. Dazu aber, so Schmetz im Gespräch mit der LKZ, müssten auch über 60-jährige Lehrer für den Unterricht verpflichtet und die Klassen wieder zusammengeführt werden sowie die Abstandsregeln fallen. Von einer allgemeinen Maskenpflicht in der Schule geht Schmetz nicht aus.

Im Verbund mit dem Städtetag drängt auch Ludwigsburg darauf, „dass alle Schüler wieder in den Unterricht kommen können, ohne Schichtmodell“. Voraussetzung dafür ist auch, dass die entsprechende Landesverordnung früh genug kommt, damit sich die Schulträger vorbereiten können.

Zwei verschiedene Stundenpläne für Präsenz- und Onlineunterricht

An den vier Ludwigsburger Gymnasien werden nach den Pfingstferien zusätzlich zur Kursstufe, die bereits seit Anfang Mai Präsenzunterricht hat, jeweils zwei Klassenstufen vor Ort unterrichtet. Am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) starten am Montag die Zehnt- und Fünftklässler, in der Woche darauf folgen die Sechst- und Neuntklässler, danach die Siebt- und Achtklässler, erklärt Rektor Mathias Hilbert. Eine Woche werden die Schüler also an der Schule sein, danach folgt wieder zwei Wochen Onlineunterricht. Ein Teil der Klasse hat jeweils die ersten drei Stunden Unterricht, der andere Teil die nächsten drei. Beim Präsenzunterricht gibt es einen neuen Stundenplan mit den Schwerpunkten Mathe, Deutsch und Fremdsprachen. Für den Onlineunterricht gilt dann der normale Stundenplan. Bei den anderen Gymnasien laufe der rollierende Präsenzunterricht ähnlich ab wie beim OHG, so Hilbert, der geschäftsführende Rektor für alle vier Gymnasien in Ludwigsburg.

Die Lehrer, die zur Risikogruppe gehören und deshalb vor Ort nicht unterrichten können, werden am OHG von Kollegen ersetzt. Diese führen den Unterricht durch, nach Absprache mit dem Lehrer zu Hause. Dafür, wie auch für die Prüfungsaufsicht, werden verstärkt Lehrer eingesetzt, die kein Hauptfach unterrichten, so Hilbert. Am OHG sei das etwa ein Drittel der Kollegen.

In den Realschulen und Gemeinschaftsschulen wird ab Montag wöchentlich gewechselt, so dass auch dort nur die Hälfte der Schüler vor Ort sind, so Bernhard Bleil, geschäftsführender Schulleiter aller Grund-, Werkreal-, Real-, Förder- und Gemeinschaftsschulen. An den Grundschulen werde ebenfalls im wöchentlichen Wechsel unterrichtet, meistens die Erst- und Drittklässler zusammen, dann die Zweit- und Viertklässler. „Es gibt aber auch andere Systeme“, sagt Bleil. Das werde an die Gegebenheiten vor Ort angepasst. Wenn die Grundschulen, wie vom Kultusministerium angekündigt, tatsächlich bis Ende Juni vollständig geöffnet werden, „wird es spannend“, so Bleil. Es gehe dann nicht mehr, dass Lehrer, die der Risikogruppe angehören, ohne Attestpflicht zu Hause bleiben können. An manchen Grundschulen in Ludwigsburg könnten 40 Prozent der Lehrer nicht vor Ort unterrichten, weil sie zur Risikogruppe gehören.

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