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„Wir können mehr machen“

Dank NwT sollen auch Roboter im Unterricht keine Exoten mehr sein.Foto: Stock Adobe/science photo
Dank NwT sollen auch Roboter im Unterricht keine Exoten mehr sein. Foto: Stock Adobe/science photo
Das Goethe-Gymnasium steigt ab 2020 noch tiefer in Naturwissenschaft und Technik ein. Und liegt damit voll im Trend.

„Naturwissenschaft und Technik ist der Renner.“ Für den Direktor des Goethe-Gymnasiums ist klar, warum „seine“ Schule größer in das Fach NwT (Naturwissenschaft und Technik) einsteigen möchte und muss. „Mit den beseelten Mathematikern und Physikern, die wir haben, können wir mehr machen.“ Schon seit 2013 macht sich das Goethe für den NwT-Unterricht stark. So stieg es in den zweiten NwT-Schulversuch des Landes in den Kursstufen ein (siehe unten), das mit der Oberstufenreform ab 2019 in einem dreistündigen Basisfach NwT mündet.

Und jetzt setzt Medinger noch eins drauf: Einstimmig votierte der Sozialausschuss diese Woche für einen weiteren Schulversuch am Goethe. Ab 2020 kann NwT als Leistungsfach gewählt werden. Dies sei ideale Vorbereitung für alle naturwissenschaftlich-technischen Studiengänge, so die Schule, auch für ein duales Studium. Bisher bietet die Schule ein ausgewiesenes Musikprofil, Französisch und Latein ab der fünften Klasse sowie die Möglichkeit zum zweisprachigen Abitur. Dies sei die letzte Säule, betonte Medinger, der sich mit der neu sanierten Schule über eine „wunderbare Ausstattung“ freut.

Die Stadträte teilten seine Freude. „Die Schulen müssen sich weiter profilieren“, sagte Gabriele Moersch (FW) und Claus-Dieter Meyer (CDU) lobte das Engagement, während Hubertus von Stackelberg (SPD) das NwT-Schwergewicht eher im Mörike erwartet hätte. Dies ist nicht möglich. Das Goethe ist das einzige Gymnasium Ludwigsburgs, das mit dem frühen Einstieg in den NwT-Schulversuch die nötige Qualifikation hat. Damit wird der Bogen von der Technik im Fach Naturphänomene über das Kernfach NwT der Mittelstufe bis zum Abitur geschlagen.

Und der Weg geht in eine klare Richtung: Wie der Geschäftsführende Direktor der allgemeinbildenden Gymnasien in Ludwigsburg sagt, werde es ab 2023 für alle Gymnasien ein Oberstufenangebot für das Fach NwT geben. Damit kann NwT als fünfstündiges Abiturfach gewählt werden. Dass dies erst in fünf Jahren kommt, hat laut Mathias Hilbert, gleichzeitig Schulleiter des Otto-Hahn-Gymnasiums, seinen Grund. „Das muss noch wachsen.“ Das Studienfach NwT für Lehrer gebe es noch nicht lange, da müsste erst das Personal ausgebildet werden. Alleine mit einer Zusatzqualifikation ist der Unterricht nicht machbar. „Hier soll das Fach weiter mit Informatik und Physik geschärft werden.“

Der Lehrplan sei deutlich anspruchsvoller, sagt Mathias Hilbert, und lobt ausdrücklich den Schulträger Ludwigsburg: „Alle Schulen wurden massiv nachgerüstet, die NwT-Räume ausgestattet.“ Damit könnten alle Gymnasien die Anforderungen stemmen. 2019 werden laut Hilbert das Schiller- und das Mörike-Gymnasium in das IMP-Profil einsteigen, 2021 folgt das Otto-Hahn-Gymnasium. Im Profilfach IMP (Informatik, Mathematik, Physik) werden die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik Naturwissenschaft, Technik) mit Schwerpunkt Digitalisierung gefördert.

Das Fach IMP stärke die Theorie, so Hilbert, der NwT-Kurs die Praxis. Oder, wie Wolfgang Medinger es im Sozialausschuss formulierte: „Was man vorher programmiert hat, fährt dann auch oder packt was ein.“ Ludwigsburg ziehe wegen seiner „schönen Profile“ auch Auswärtige an, sagte Elfriede Steinwand (Grüne) und mahnte, den regionalen Schulentwicklungsplan im Auge zu behalten. Den hat auch Medinger im Blick: Manche Gymnasien verlören bis zu 30 Prozent ihrer Schüler an das Berufliche Gymnasium. Auch wenn dies am Goethe nicht der Fall sei – als NwT-Schwergewicht sei man konkurrenzfähiger. „Das ist auch strategisch gedacht.“