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Robuste Beweislage
Anklage im Nobelpreis-Skandal

Jean-Claude Arnault
Gegen Jean-Claude Arnault wird nun Anklage erhoben. Foto: Henrik Montgomery
Im Mai kündigte die Akademie an, dass in diesem Jahr kein Literaturnobelpreis vergeben werde. Die Jury verschob die Verleihung um ein Jahr auf 2019. Die Verleihung der anderen Nobelpreise ist nicht betroffen.

Stockholm (dpa) – Gegen den Mann im Zentrum des Skandals um die Schwedische Akademie, in dessen Folge die Literaturnobelpreisvergabe 2018 ausfällt, wird nun Anklage erhoben. Wie die Staatsanwaltschaft in Stockholm mitteilte, wird der Mann eines Akademiemitglieds wegen Vergewaltigung angeklagt.

Staatsanwältin Christina Voigt sagte am Dienstag, die Beweislage zu zwei Vorwürfen gegen den Franzosen Jean Claude Arnault sei robust. Gerichtsdokumenten zufolge ereigneten sich die Taten 2011. Der Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.

Ans Licht kam der Skandal im November. Mehrere Frauen hatten dem Mann von Akademiemitglied Katarina Frostenson sexuelle Belästigung vorgeworfen. Außerdem soll Frostenson über Fördergelder für den Kulturverein ihres Mannes mitentschieden haben.

Mehrere Jurymitglieder legten ihre Arbeit nieder aus Protest dagegen, wie die Akademie mit dem Skandal umging. Die Akademie verlor viel Vertrauen in der Öffentlichkeit. Aktuell sind nur noch zehn der einst 18 Mitglieder aktiv. Kürzlich wurden vier Rücktritte genehmigt, bislang sahen die Statuten eine lebenslange Mitgliedschaft vor.

Mitteilung Staatsanwaltschaft, Schwedisch

Bericht Sveriges Radio, Schwedisch