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Krieg in der Ukraine
Deutsche Bank und Commerzbank: Notfallpläne stehen

Commerzbank
Die Commerbank-Zentrale und das Logo des Kreditinstituts an einer Filiale in Frankfurt am Main. Foto: Frank Rumpenhorst
Auch deutsche Geldhäuser, wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank, haben Notfallpläne entwickelt im Zusammenhang mit dem russischen Einmarsch in der Ukraine. Risiken seien unter Kontrolle, hieß es.

Frankfurt/Berlin. Deutsche Bank und Commerzbank haben sich sehr besorgt über die Entwicklung in der Ukraine geäußert.

«Wir haben uns auf verschiedene Szenarien vorbereitet und Notfallpläne entwickelt», teilte ein Sprecher der Deutschen Bank in Frankfurt mit. «Wir haben unser Engagement in Russland in den vergangenen Jahren erheblich verringert, und unsere Risiken sind unter Kontrolle.»

Deutschlands größtes Geldhaus betreibt in Russland ein Technologiezentrum und kommt daher auf eine vergleichsweise hohe Zahl von etwa 1500 Mitarbeitern in dem Land. Dazu kommen knapp 40 in der Ukraine.

«Die deutsche Kreditwirtschaft verurteilt in aller Schärfe den Angriff Russlands auf die Ukraine», betonte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, der auch Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) ist, im Namen des Dachverbandes der fünf großen Bankenverbände in Deutschland. «Wir stehen geschlossen an der Seite der Bundesregierung und der Europäischen Union, wenn es um Sanktionen geht. Völkerrechtswidrige Aggressionen und der Überfall eines Landes dürfen im 21. Jahrhundert nicht folgenlos bleiben.» Der BdB ist in diesem Jahr Federführer der Deutschen Kreditwirtschaft (DK).

Die Commerzbank erklärte: «Wir sind für verschiedene Eskalationsszenarien vorbereitet.» Das Engagement in Russland und der Ukraine sei überschaubar, es sei in den vergangenen Jahren bereits deutlich reduziert worden. Die Commerzbank hat nach Angaben eines Sprechers des Frankfurter MDax-Konzerns 135 Beschäftigte in Russland und 2 Mitarbeiter in der Ukraine.

Bundesbank-Zahlen zufolge belaufen sich die Forderungen deutscher Banken gegenüber Russland auf rund 6,03 Milliarden Euro. Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) wies darauf hin, dass sich die meisten Geldhäuser «aufgrund der bereits seit 2014 bestehenden Sanktionen mit ihrem Russland-Engagement in den letzten Jahren zurückgehalten» haben.

Deutsche Versicherer sind nach Angaben des Branchenverbandes GDV vom Donnerstag «kaum in der Ukraine und in Russland engagiert». Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherer (GDV), Jörg Asmussen, erklärte: «Abzuwarten bleiben die Auswirkungen durch die absehbaren Wirtschafts- und insbesondere Finanzsektorsanktionen.»

© dpa-infocom, dpa:220224-99-268233/3