1. Startseite
  2. Lokales
Logo

Energie-Lexikon

Windräder

Windräder auf der Schwäbischen Alb.

Hier können Sie die Bedeutung gebräuchlicher Begriffe aus dem Bereich Energie nachschlagen.

Atmosphäre ist die Gashülle unseres Planeten. Sie besteht aus ungefähr 78 Prozent Stickstoff, 21 Prozent Sauerstoff, 0,97 Prozent Helium sowie – Tendenz steigend – 0,037 Prozent Kohlendioxid. In ganz kleinen Konzentrationen kommt noch Argon, Methan, Fluorchlorkohlenwasserstoff als Spurengase vor. Alles, was wir als Wetterveränderungen wahrnehmen, spielt sich in der Troposphäre ab. Das ist die untere Atmosphärenschicht, die bis zehn Kilometer Höhe reicht. Darüber befindet sich die Stratosphäre, in der die so kohlendioxidempfindliche Ozonschicht ausgebildet ist.


Biogas
besteht überwiegend aus Methan und Kohlendioxid und entsteht, wenn organische Materie (pflanzliche und tierische Stoffe) vergoren wird.

Biomasse wird die gesamte durch Pflanzen und Tiere anfallende oder erzeugte organische Substanz bezeichnet. Beim Einsatz von Biomasse zu energetischen Zwecken wird zwischen nachwachsenden Rohstoffen und pflanzlichen oder tierischen Reststoffen beziehungsweise Abfall unterschieden.

Blockheizkraftwerke sind Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme. Nach dem Prinzip der Kraft- Wärme-Kopplung treiben Diesel- und Gasmotoren Generatoren an und erzeugen so Strom. Gleichzeitig lässt sich die Abwärme der Motoren nutzen. Es werden in einem Prozess Strom und Wärme produziert, deshalb haben die Anlagen mit 85 Prozent einen hohen Wirkungsgrad und stoßen weniger Schadstoffe aus.


Deponiegas
gilt als sehr energiereiches Gas und bildet sich, wenn auf Mülldeponien Abfälle verrotten.


Emissionen
sind die von einer Anlage, einem Gebäude oder Verkehrsmittel in die Umwelt (Boden, Wasser, Luft) abgegebenen Schadstoffe. Auch Wärme, Strahlung, Geräusche und Gerüche sind Emissionen.

Erneuerbare Energien sind Energiequellen, die nach menschlichen Zeitmaßstäben unendlich lange zur Verfügung stehen. Die drei wesentlichen Quellen sind Solarstrahlung, Erdwärme (Geothermie) und Gezeitenkraft. Sie können entweder direkt oder als Biomasse, Wind, Wasserkraft, Wellenenergie und Umgebungswärme genutzt werden.

Energiepflanzen sind zum Beispiel Mais, Weizen, Roggen oder Gräser wie Chinaschilf oder Weidegras. Sie werden nicht nur, aber auch, zur Energiegewinnung angebaut. Auch Raps, Sonnenblumen, Pappeln, Weiden, Rüben oder Hanf werden als Energiepflanzen bezeichnet.

Energiekennwerte bezeichnen den Energieverbrauch bezüglich einer bestimmten Größe wie Einwohner, Fläche, Stückzahl oder Produktionswert. Um zum Beispiel die Dämmqualität eines Gebäudes zu beschreiben, muss der jährliche Heizenergieverbrauch bezogen auf die beheizbare Wohnfläche bekannt sein. Die Zahl wird im Verhältnis der Bauteilwerte zur Fläche errechnet und ist unabhängig von Nutzergewohnheiten.

Energie wird in der Einheit Joule (J) gemessen. Physikalisch betrachtet kann Energie weder erzeugt noch vernichtet werden, sondern nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden.

Energiepass heißt ein Dokument, das Eigentümer von Gebäuden bereithalten müssen, wenn sie ihr Gebäude neu vermieten oder verkaufen möchten. Bestandsmieter haben jedoch keinen Anspruch darauf, den Energiepass einzusehen. Seit 1. Juli 2008 besteht laut Energiesparverordnung (EnEV) für Wohngebäude bis Baujahr 1965 die gesetzliche Pflicht, einen Energieausweis zu erstellen. Seit 1. Januar 2009 ist der Energieausweis auch für Gebäude, die nach 1965 errichtet wurden, Vorschrift. Für Nichtwohngebäude ist der Energieausweis seit 1. Juli 2009 Pflicht. Ein standardisiertes Verfahren berechnet und vergleicht Energiekennzahlen, allerdings ist die Aussagekraft umstritten. Der Ausweis wird entweder als Bedarfsausweis oder als Verbrauchsausweis ausgestellt. Eine zentrale Ausweisstelle gibt es nicht.

Fossile Brennstoffe sind Erdöl, Erdgas, Braun- und Steinkohle. Sie entstanden in der Erdkruste vor Jahrmillionen bei der Zersetzung abgestorbener Pflanzen und Tiere unter Sauerstoffabschluss, hohen Temperaturen und dem Druck der Gesteinschichten. Fossile Energie deckt gegenwärtig den wesentlichen Teil der Energieversorgung weltweit.

Grundlast
ist die Netzbelastung, die rund um die Uhr vorhanden ist. Ihr Wert verdeutlicht, welche Höchststrommenge binnen 24 Stunden von allen Verbrauchern in Deutschland nachgefragt wird. 
 

Hydrothermie ist die Nutzung von Thermalwasser zur geothermischen Stromerzeugung mit einer Mindesttemperatur von 80 bis 100 Grad oder zur Wärmebereitstellung.


Kohlendioxid
ist ein farb- und geruchloses Gas (CO2), das biologisch betrachtet bei der Atmung und physikalisch-chemisch gesehen bei der Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen wie Holz, Öl, Kohle oder Erdgas entsteht. Es wird bei jeder Verbrennung frei und kann nicht technologisch herausgefiltert werden. Solange Energie hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen kommt, wird die Diskussion um CO2- Emissionen anhalten, da Kohlendioxid den Angaben zufolge zu 55 Prozent am Treibhauseffekt beteiligt ist.

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist im Einsatz, wenn die Abwärme von Kraftwerken zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung genutzt wird. Sie wird zum Beispiel bei Schwimmbädern, in Wohngebieten oder in Betrieben mit hohem Wärmebedarf in der Produktion eingesetzt.


Lastenmanagement
wird die Anpassung des Verhaltens des Stromverbrauchers an das Stromangebot genannt. So gibt es zum Beispiel variable Tarife oder automatische  Steuerungen für Stromverbrauch in der Nacht oder für Zeiten, in denen das Windstromangebot besonders hoch ist.

Nachtabsenkung
ist eine Methode, um außerhalb der Nutzungszeit die Temperatur im Gebäude abzusenken. Dies geht, indem man die Vorlauftemperatur der Heizung verringert oder die Heizung zeitweise abschaltet. Allerdings sollte die Raumtemperatur nicht unter zehn Grad sinken, sonst kühlen die Räume zu stark aus. Es ist sinnvoll, mit der Nachtabsenkung ein bis zwei Stunden vor dem Zubettgehen zu beginnen und sie ein bis zwei Stunden vor dem Aufstehen zu beenden.

Niedrigenergiehäuser sind Häuser, die sehr gut gedämmt sind und einen Jahresheizwärmebedarf bei Mehrfamilienhäusern von 50 Kilowattstunden und bis zu 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter aufweisen.


Ozon
ist ein dreiwertiger Sauerstoff mit sehr unterschiedlicher Wirkung. In der Stratosphäre schützt die Ozonschicht das Leben auf der Erde vor der zellschädigenden ultravioletten Strahlung der Sonne. In Bodennähe hingegen ist es schädlich und bei direktem Kontakt sogar giftig. Unter starker Sonneneinstrahlung bildet sich Ozon aus Stickstoffoxiden und Kohlenwasserstoff.


Photovoltaik
heißt die unmittelbare Umwandlung von Sonnenstrahlung in elektrische Energie mittels Halbleitern, sogenannten Solarzellen. Diese wandeln Licht direkt in elektrischen Strom um. Die Photonen des Sonnenlichts lösen in Halbleitermaterialien Elektronen zeitweise aus dem Atomverband und bewirken so den Stromfluss. Als Halbleitermaterial wird meist Silizium verwendet, das aus Quarzsand gewonnen wird.

Primärenergie: Die Träger von Primärenergie sind die Sonne und die Erde.


Sekundärenergie
ist die Energie, die aus der Primärenergie, also aus der Sonne und der Erde, gewonnen wird. Dies sind zum Beispiel Strom, Fernwärme, Gas, Benzin, Heizöl, Koks und Briketts und vieles mehr. Die nutzbare Energiemenge vermindert sich durch Energieverluste, die bei der Umwandlung von Primär- in Sekundärenergie oder beim Transport entstehen.

Spitzenlast wird die elektrische Leistung bezeichnet, die nur an wenigen Tagen im Jahr oder an wenigen Stunden am Tag nachgefragt wird, meistens vormittags. Um diese Spitzen abdecken zu können, müssen besondere Kraftwerkseinheiten bereitgestellt werden, um diesen teuren Spitzenlaststrom zu erzeugen.

Sonnenkollektoren machen aus der Strahlungsenergie der Sonne nutzbare Wärme zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung. Eine Glasabdeckung an der Vorderseite vermindert Wärmeverluste, die Rückseite ist gedämmt.

Solarthermische Kraftwerke dienen dazu, Solarstrahlung in Wärme umzuwandeln, auf einen Wärmeträger wie Öl oder Luft zu übertragen und schließlich in Kraftmaschinen (Gas- oder Dampfturbinen) in elektrische Energie umzusetzen.

Stand-by bezeichnet die Empfangsbereitschaft von Geräten mit Fernbedienung. Sie verbrauchen Strom, auch wenn sie nicht genutzt werden. Auch manche Geräte mit Transformator und ohne Stand-by bleiben ständig mit dem Stromnetz verbunden und wandeln nutzlos Strom in Wärme um. Bei längeren Pausen sollten elektrische Geräte immer ganz ausgeschaltet werden. In Deutschland verpuffen mehrere Milliarden Kilowattstunden in Büros und Haushalten. Die Menge entspricht der Leistung von zwei bis drei großen Kraftwerken.


Verbrauchskennwerte
zeigen im Unterschied zum Energiekennwert den Verbrauch einschließlich der Nutzung an. Dieser Wert sagt aus, wie viel Heizenergie im Jahr in einem konkreten Gebäude verbraucht worden ist. Angegeben wird der Kennwert in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr.



(Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg)