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Landesbank Helaba
Frankfurt ist Hauptziel für Brexit-Banker

Frankfurt am Main bei Nacht
Bis Ende 2020 rechnet die Helaba mit einem Beschäftigungsanstieg von drei Prozent auf 65.000 Mitarbeiter in den Frankfurter Bankentürmen. Foto: Frank Rumpenhorst
Frankfurt/Main (dpa) - Der Finanzplatz Frankfurt profitiert nach neuesten Zahlen der Landesbank Helaba am meisten vom britischen EU-Austritt.

«Wir sehen Frankfurt als erste Adresse für die Brexit-Banken», sagte die Chefvolkswirtin der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), Gertrud Traud. «Das ist keine Vermutung, die wir in den Raum stellen, das ist Fakt.»

Die Helaba listet in ihrer jüngsten Studie 25 Institute auf, die sich wegen des Brexits entschieden haben, ihr Geschäft in Frankfurt auf- beziehungsweise auszubauen. «Es gibt keinen anderen Standort in Kontinentaleuropa, für den sich so viele Banken entschieden haben», stellte Traud fest. «Frankfurt hängt derzeit Paris ab. Das heißt nicht, dass wir uns jetzt zurücklehnen können.»

Der bevorstehende Brexit zwingt Banken, die am Finanzplatz London tätig sind, sich umzuorientieren. Denn für Dienstleistungen in der Europäischen Union benötigen sie ein Standbein in einem EU-Staat. Außer Frankfurt und Paris buhlen auch Amsterdam, Dublin und Luxemburg um Finanzjobs aus der Londoner City.

Die Helaba-Volkswirte gehen unverändert davon aus, dass im Zuge des Brexits mittelfristig mindestens 8000 Finanzjobs in Frankfurt entstehen werden. Allein die Auslandsbanken, die den Standort Frankfurt verstärken wollen, dürften ihre Mitarbeiterzahl von 2500 (Ende 2017) auf 4500 (Ende 2020) fast verdoppeln.

Bis Ende 2020 rechnet die Helaba mit einem Beschäftigungsanstieg von drei Prozent auf 65.000 Mitarbeiter in den Frankfurter Bankentürmen (Ende 2017: 63.200) - eine Zahl nahe des historischen Hochs. «Der Büromarkt kann die hohe Nachfrage abfedern, das Problem ist der Wohnungsmarkt», sagte Traud.

Mitteilung Helaba

Finanzplatzstudie Helaba