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Vergessene regionale Produkte
«Gault&Millau»: Sylter Duo ist «Koch des Jahres»

Ein Duo von Sylt erhält die prestigeträchtige Auszeichnung «Koch des Jahres» des «Gault&Millau». Insgesamt nahm der Restaurantführer mehr als 1000 Betriebe unter die Lupe.

München/Sylt (dpa) - Die beiden Köche Johannes King und Jan-Philipp Berner vom «Söl'ring Hof» in Rantum auf Sylt sind vom Restaurantführer «Gault&Millau» zum «Koch des Jahres»-Duo gekürt worden.

Die prestigeträchtige Auszeichnung erhielten sie für ihre «gemeinsam entwickelte authentisch norddeutsche Küche, die ganz auf die Qualität hochwertiger und vergessener regionaler Produkte setzt», hieß es am Sonntag zur Begründung.

King, seit der Eröffnung im Jahr 2000 prägender Kopf der Küche, und Berner, seit 2013 als Küchenchef an seiner Seite, zeigten demnach unter anderem, dass neben Salzwiesenlamm, Austern und Seeigel aus der Nordsee auch Strandgewächse der Insel und Knickfrüchte, die am Wegesrand wachsen, genug Delikatesse für Spitzenküche mit norddeutscher DNA hätten. In der Bewertung der Restaurantkritiker erreichte das Duo 18 von 20 möglichen Punkten.

In die Spitzengruppe der deutschen Köche rückt ein weiterer Küchenchef auf. Dort sieht der «Gault&Millau» nun acht Köche. Tim Raue erkochte sich die 19,5 Punkte, die der Guide für Küchen von Weltklasse verleiht, neu in seinem nach ihm benannten Restaurant in Berlin. Neben Raue stehen Christian Bau vom «Victor’s Fine Dining» (Perl), Sven Elverfeld vom «Aqua» (Wolfsburg), Klaus Erfort vom «GästeHaus» (Saarbrücken), Christian Jürgens von der «Überfahrt» (Rottach-Egern), Torsten Michel von der «Schwarzwaldstube» (Baiersbronn), Clemens Rambichler vom «Waldhotel Sonnora» (Dreis bei Wittlich) und Joachim Wissler vom «Vendôme» (Bergisch Gladbach) an der Spitze des «Gault&Millau».

Die Restaurantkritiker begrüßten die ihren Angaben zufolge zunehmende Unbeschwertheit in der Gastronomie und die Entwicklung einer authentisch deutschen Küche. Dass sich Deutschland als kulinarische Nation emanzipiere, «treiben vor allem jene herausragenden Köche voran, die bei aller Weltoffenheit eine eigene, authentisch deutsche Handschrift entwickeln, die sich an heimischen Lebensmitteln und wiederentdeckten kulinarischen Traditionen inspiriert».

Der «Gault&Millau» zählt mit dem «Guide Michelin» zu den bekanntesten Gourmet-Führern weltweit. Das Buch der Gastronomiekritiker Henri Gault und Christian Millau erschien erstmals 1969 in Frankreich. 1983 kam die erste deutsche Ausgabe heraus, zehn Jahre später folgte der «Weinguide Deutschland». Während der «Guide Michelin» Sterne für hervorragende Restaurants vergibt, bewertet der «Gault&Millau» nach Punkten von 0 bis 20 (nach dem französischen Schulnotensystem) und verleiht Kochmützen an die Spitzengastronomie.

In seiner neuen Ausgabe beschreibt und bewertet der «Gault&Millau» 1026 Adressen, darunter 216 neu aufgenommene. 848 Gourmetlokale und Landgasthöfe, Bistros und Hotelrestaurants erhalten Kochmützen.

Söl'ring Hof

Restaurant Français

L.A. Jordan

Restaurant Gut Laerchenhof

Lakeside

Steinheuers Restaurant Zur Alten Post

Brenners Park-Hotel

Cheval Blanc

GästeHaus

Aqua

Vendôme

Überfahrt

Waldhotel Sonnora

Schwarzwaldstube

Tim Raue

Deutschlands beste Köche: Acht Köche erreichten mit 19,5 von 20 Punkten die höchste Wertung. Der Koch des Jahres wird zusätzlich nach anderen Kriterien ermittelt:

- Tim Raue, «Tim Raue» in Berlin

- Christian Bau, «Victor’s Fine Dining by Christian Bau» in Perl

- Sven Elverfeld, «Aqua» in Wolfsburg

- Klaus Erfort, «GästeHaus» in Saarbrücken

- Christian Jürgens, «Überfahrt» in Rottach-Egern

- Torsten Michel, «Schwarzwaldstube» in Baiersbronn

- Clemens Rambichler, «Waldhotel Sonnora» in Dreis bei Wittlich

- Joachim Wissler, «Vendôme» in Bergisch Gladbach