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Verkehr
Größter britischer Bahnstreik seit rund 30 Jahren begonnen

Bahn-Streik in London
Bahnbeschäftigte stehen mit Fahnen, Transparenten und Plakaten vor dem Bahnhof Bristol Temple Meads, wo Mitglieder der Gewerkschaft Rail, Maritime and Transport (RMT) an einem landesweiten Streik teilnehmen. Foto: Ben Birchall
Bahn-Streik in London
Ein Fahrgast steht im Bahnhof Euston und blickt auf die Anzeigetafel während eines Streiks. Foto: Stefan Rousseau
Bahn-Streik in London
Züge stehen auf den Gleisen im Bahnhof Waterloo bei einem landesweiten Streik der Gewerkschaft Rail, Maritime and Transport (RMT), zusammen mit den Beschäftigten der Londoner U-Bahn. Foto: Matt Dunham
Bahn-Streik in London
Wenige Menschen stehen am Waterloo-Bahnhof während eines landesweiten Streiks. Foto: Matt Dunham
Wie leer gefegt sind seit dem Morgen die Bahnhöfe in Großbritannien. Rund 40.000 Mitglieder der Gewerkschaft wollen ihre Arbeit niederlegen, um für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

London. In Großbritannien hat der weitreichendste Bahnstreik seit rund 30 Jahren begonnen.

Viele üblicherweise volle Bahnhöfe waren am Dienstagmorgen fast verwaist, da nur rund ein Fünftel der Züge fahren sollte, wie die Nachrichtenagentur PA meldete. Zehntausende Bahnbeschäftigte streiken für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Dafür wollten sie nicht nur am Dienstag, sondern auch Donnerstag und Samstag die Arbeit niederlegen. Am Dienstag streikten auch die Angestellten der Londoner U-Bahn.

Andrew Haines, der Chef des Zugbetreibers Network Rail, entschuldigte sich im BBC-Interview bei den Zehntausenden Fahrgästen, die in dieser Woche auf andere Verkehrsmittel ausweichen müssen. Neben den Verbindungen von Network Rail fallen auch die Züge von rund einem Dutzend anderer Zugbetreiber aus.

Die konservative Regierung um Premierminister Boris Johnson verurteilte die Streiks. Johnson warf den Gewerkschaften vor, mit ihren Aktionen genau den Menschen zu schaden, denen sie eigentlich helfen sollten. Außerdem würden zu hohe Lohnansprüche das Problem der Lebenshaltungskosten noch verschärfen.

Der Gewerkschafter John Leach betonte jedoch im Interview mit dem Sender TalkTV: «Wir können uns nicht auf etwas einlassen, das fast acht Prozent der Inflation hinterher hinkt - das ist absolut inakzeptabel.» Natürlich bedauere man die Störungen und Unannehmlichkeiten für die Passagiere.

© dpa-infocom, dpa:220621-99-739657/4