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Zwei Stahlplatten
Haring-Wandgemälde rund um die Uhr in New York zu sehen

Wandgemälde von Keith Haring
Das Wandgemälde von Keith Haring (1958-1990) ist in der Galerie «99 Cents Fine Art» zu sehen. Foto: Johannes Schmitt-Tegge
Mit tanzenden Männchen ist Keith Haring berühmt geworden. Sie malte er einst auf ein 90 Meter langes Wandgemälde. Zwei Teile davon sind jetzt in dem New Yorker Chinatown zu sehen - in einem besondern Stil.

New York (dpa) - Kunst für jeden verfügbar machen: Mit diesem Vorsatz begann Pop-Art-Künstler Keith Haring in der New Yorker U-Bahn seine Kreide-Zeichnungen und malte später an öffentlichen Wänden.

Nun sind zwei Stahlplatten mit Harings Malerei im Graffiti-Stil rund um die Uhr in einer Galerie im New Yorker Bezirk Chinatown zu sehen. In der Gegend bewegte sich Haring, der 1990 an den Folgen einer Aids-Erkrankung starb, häufig.

Die beiden Platten zeigen mehrere der Figuren, mit denen der Künstler berühmt wurde: tanzende Männchen, eine Figur mit einem Fernseher als Kopf und ein bellender Hund. Beide Platten waren einst Teil eines rund 90 Meter langen Wandgemäldes nahe einer Schnellstraße an der Ostseite Manhattans. Die Witterungsschäden hätten beide Platten «noch besser aussehen» lassen, schrieb Haring 1989 in sein Tagebuch.

Der aus Pennsylvania stammende Haring wurde in New York vom Graffiti-Stil befreundeter Künstler wie Jean-Michel Basquiat und Kenny Scharf beeinflusst. Mit Kreide machte er die Stadt - vor allem Bahnhöfe und Unterführungen im U-Bahnnetz - zu seiner Leinwand und würde dafür mehrfach von der Polizei festgenommen. In den 1980er Jahren übertrug er seinen Stil auf Leinwände und verkaufte in einem «Pop Shop» Poster, T-Shirts und andere Produkte mit seinen Designs.

In seinem Streben, Kunst für jedermann zugänglich zu machen, schuf Haring mehr als 50 Werke im öffentlichen Raum. Zu den bekanntesten zählt ein Wandgemälde im Kampf gegen die Droge Crack auf einem Spielplatz im Bezirk Harlem. Nach seiner Aids-Diagnose im Jahr 1988 gründete er eine Stiftung zum Kampf gegen die Immunschwächekrankheit.

Keith Haring Foundation