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Gemeinsamer Rat
Immobilienbranche will gegen Wohnungsmangel vorgehen

Bauen, bauen, bauen - der Wohnungsmangel in den Städten wird aus Sicht vieler Beteiligter nur entschärft, wenn sich die Kräne drehen. Doch der Weg dahin ist oft lang.

Berlin (dpa) - Gegen den Wohnungsmangel in vielen Städten wollen zahlreiche Rathaus-Chefs gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft Tempo machen.

Ein neu gebildeter Kommunalrat aus Bürgermeistern und Branchenvertretern will Vorschläge etwa zu schnellerem Planen und Bauen, Bürgerbeteiligung und Bauqualität machen.

Ziel sei mehr bezahlbarer Wohnraum, sagte die frühere Städtetagspräsidentin Eva Lohse am Dienstag in Berlin. «Das ist wahrscheinlich eine der drängendsten sozialen Fragen.» Die einstige Bürgermeisterin von Ludwigshafen ist Co-Vorsitzende des neuen Gremiums, das der Zentrale Immobilien-Ausschuss (ZIA) initiiert hat.

Weil immer mehr Menschen in die Städte und Ballungsräume Deutschlands ziehen, sind die Immobilien- und Baupreise dort in den vergangenen Jahren teils stark gestiegen. Der Neubau kommt nur langsam in Gang.

«Wir brauchen schlankere Prozesse, schnellere Entscheidungen und mehr Effizienz beim Planen und Bauen», sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner. Sonst sei das Regierungsziel von 1,5 Millionen neuen Wohnungen innerhalb von vier Jahren utopisch. Um den Wohnungsbau dreht sich auch der Tag der Immobilienwirtschaft an diesem Mittwoch in Berlin.

Bei den meisten Deutschen steht ein Umzug in die eigenen vier Wände nicht auf der Agenda. Vier von fünf Bundesbürgern wollen in den nächsten fünf Jahren eher nicht oder auf keinen Fall eine Wohnung kaufen, wie aus einer repräsentativen Befragung für den ZIA hervorgeht. «Wohneigentum wird derzeit negativ bewertet», sagte Lohse. Ein Grund dafür dürften die hohen Preise sein. Zudem sind nach der Umfrage gut 80 Prozent der Befragten mit ihrer Wohnsituation zufrieden.

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