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Konjunktur
IWF senkt globale Wachstumsprognose wegen Ukraine-Krieg

Der Internationale Währungsfonds (IWF)
Das Logo des Internationale Währungsfonds an dessen Hauptsitz in Washington. Foto: Jim Lo Scalzo
Für die Ukraine werde der Krieg «massive» wirtschaftliche Folgen haben, warnt die IWF-Chefin. Doch auch die Weltwirtschaft wird leiden. Im April korrigiert der IWF seine Prognose. Sie wird düster ausfallen.

Washington. Der Internationale Währungsfonds (IWF) wird seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im kommenden Monat wegen der Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine absenken. Das kündigte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Donnerstag an.

«Erst erleben wir mit der Pandemie eine Krise wie keine andere. Und jetzt befinden wir uns auf noch schockierenderem Gebiet. Das Undenkbare ist passiert - wir haben einen Krieg in Europa», sagte die Bulgarin.

Der Krieg führe neben dem menschlichen Leid auch zu massiven wirtschaftlichen Verwerfungen - für die Ukraine, für Russland und auch darüber hinaus, warnte Georgiewa. Der Krieg werde zu höheren Rohstoffpreisen führen, die Inflation weiter anheizen sowie zu einem schlechteren Geschäftsklima und schwierigeren Finanzierungsbedingungen beitragen.

Aktualisierte Prognose im April

In seiner Januar-Prognose hatte der IWF für dieses Jahr noch mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent gerechnet. Im April wird der IWF plangemäß eine aktualisierte Prognose vorlegen.

Für die Ukraine werde der Krieg «massive» wirtschaftliche Folgen haben, warnte Georgiewa. «Die Schäden der Infrastruktur sind bereits massiv.» Hinzu komme eine Fluchtbewegung, wie es sie in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben habe. «Selbst falls die Kämpfe jetzt zu Ende gingen, wären die Kosten für Erholung und Wiederaufbau bereits massiv», sagte Georgiewa. Der IWF habe dem Land am Mittwoch bereits einen Notkredit von 1,4 Milliarden US-Dollar gewährt und stehe bereit, auch darüber hinaus zu helfen.

Russland wiederum stehe angesichts der «beispiellosen Sanktionen» vor einer «tiefen Rezession», sagte Georgiewa. Der Verfall der Landeswährung, des Rubels, führe zu höherer Inflation, was die «Kaufkraft und den Lebensstandard für einen Großteil der russischen Bevölkerung deutlich schwächt», erklärte sie.

© dpa-infocom, dpa:220310-99-470637/2