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EZB-Kurs setzt Sozialkassen zu
Negativzinsen bescheren Rentenversicherung Verluste

Rentenversicherung
Der Eingang zur Deutschen Rentenversicherung in Berlin. Foto: Soeren Stache/dpa
Berlin (dpa) - Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) belastet nach einem Zeitungsbericht zunehmend Sozialversicherungen und staatliche Fonds. Sie müssen heute für angelegte Gelder Zinsen zahlen statt wie früher Zinsen zu bekommen.

So habe die Gesetzliche Rentenversicherung für 2017 erstmals sogenannte negative Vermögenserträge von 49 Millionen Euro ausweisen müssen, schreibt das «Handelsblatt». Für das laufende Jahr rechne man mit einem negativen Wert in ähnlicher Höhe, zitiert die Zeitung aus einem Papier des Leiters des Geschäftsbereichs Finanzen, Wilfried Husmann.

Die Rentenversicherung leidet dem Bericht zufolge besonders unter der EZB-Geldpolitik, da sie ihr Geld größtenteils für maximal zwölf Monate und sehr konservativ anlegen müsse.

Andere Sozialkassen hätten ebenfalls Probleme. So seien beim Gesundheitsfonds Negativzinsen in Höhe von 4,5 Millionen Euro angefallen. Betroffen seien auch die gesetzlichen Krankenkassen. «Allein im ersten Halbjahr sind in der AOK-Gemeinschaft sechs Millionen Euro an Negativzinsen angefallen. Gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum bedeutet dies eine Zunahme um rund 25 Prozent», sagte der Chef des Finanzmanagements beim Bundesverband der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), Andreas Grein, der Zeitung. Die Lage habe sich für alle Kassen in den vergangenen Monaten weiter zugespitzt, bestätigte Thomas Thierhoff, der Geschäftsbereichsleiter Finanzen und Controlling bei der Techniker Krankenkasse.