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Oft steht nur „Öko“ drauf

Mit Gütesiegeln oder Zertifikaten schmücken sich inzwischen die meisten Stromanbieter. Doch der Verbraucher sollte genau hinschauen, mit welchem Label um neue Kunden geworben wird.

Jeder Anbieter bezieht einen Teil seines Stroms aus erneuerbaren Energien. Doch einige verkaufen diesen Ökostrom teurer, ohne den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Der Anbieter kassiert zwar mächtig ab, produziert aber keine Kilowattstunde mehr Ökostrom als bisher.
Nur ein neues Etikett Zertifikate sollten den Kunden eigentlich zeigen, welche Tarife wirklich zum Umweltschutz beitragen. Bekannt ist das grünweiße „Renewable Energy Certificates System“ – kurz RECS. Umweltschützer halten aber nichts davon. Denn der Betreiber einer zertifizierten Anlage erhält für jede erzeugte Kilowattstunde Strom RECS-Zertifikate, die er unabhängig vom Strom verkaufen darf. So kann billiger Strom aus Kohle- oder Atomkraftwerken und dazu RECS-Zertifikate eingekauft und als Ökostrom angeboten werden. Es gibt also nur ein neues Etikett, der Umwelt ist nicht gedient. Gütesiegel hilft weiter
Wer den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen will, sollte deshalb einen Tarif mit Gütesiegel wählen. Es gewährleistet, dass Preisaufschläge für Ökostrom genau dafür verwendet werden. Als führend gelten die Gütesiegel vom Tüv, das „Grüner Strom Label“ und „ok-power“. Die meisten Ökostrom-Tarife mit Gütesiegel wurden vom Tüv zertifiziert. Doch auch hier gibt es Unterschiede: Der Tüv Nord vergibt das Label nach einer einheitlichen Richtlinie, der Tüv Süd bietet vier Kriterienkataloge an. Beim Tüv Nord und bei zwei Tüv-Süd-Zertifikaten dürfen 50 Prozent des Stroms aus Kraft- Wärme-Kopplungsanlagen kommen, die zwar umweltfreundlich arbeiten, indem sie Wärme aus der Stromherstellung zum Heizen nutzen. Doch sie werden mit Kohle oder Gas betrieben.