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Einbruchsicherheit
Runterfahren und dichtmachen

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Ein voller Briefkasten signalisiert Einbrechern: Die Bewohner sind im Urlaub. Foto: Silvia Marks
Die Zehen im Sand, die Sonne auf der Nase, der Cocktail in der Hand – der Sommerurlaub kann gar nicht schnell genug beginnen. Doch zuvor sollten Hausbesitzer sich darum kümmern, dass ihr Gebäude sicher ist. Einbrecher lauern nur auf ihre Abwesenheit.

Ludwigsburg. Koffer zu, Tür zu und weg? Nein, so mühelos ist die Abreise in den Urlaub meistens nicht. Nicht nur das Packen kostet Zeit, auch die Vorbereitung des Hauses. Denn in zwei, gar drei Wochen Abwesenheit kann einiges passieren – nicht nur der Tod der Zimmerpflanzen. Vier Punkte, um die sich Urlauber kümmern müssen:

Vor Einbruch schützen: Wer Einbrecher abschrecken will, sollte den Eindruck erwecken, dass noch jemand zu Hause ist. Rollläden, Lampen und das Radio lassen sich über eine Zeitschaltuhr regelmäßig an- und ausschalten, erläutert die Initiative „Nicht bei mir!“. Sie wird unter anderem von der polizeilichen Kriminalitätsprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart getragen. Wer keine Zeitschaltuhr hat, sollte Nachbarn bitte, die Rollläden hoch- und runterzuziehen. Sie leeren am besten auch den Briefkasten in regelmäßigen Abständen.

Auch wenn das sehr aufmerksam erscheint: Wer verreist, darf keine Hinweise für den Postboten am Briefkasten oder für Familie und Freunde auf dem Anrufbeantworter hinterlassen. Das gilt natürlich auch für Informationen in sozialen Netzwerken oder eine Abwesenheitsmeldung per Mail. Denn die Hinweise bekommen auch Kriminelle. Auch am Flughafen oder Bahnhöfen spionieren Einbrecher Reisende aus. Daher werden am besten keine oder nur zuklappbare Kofferanhänger verwendet.

Aber versucht es der Einbrecher doch, hindert ihn nur die richtige Technik am Eindringen: Spezielle Türen und Fenster erschweren das. Und Alarmanlagen helfen, die Täter zu ertappen.

Strom sparen: Wer nicht zu Hause ist, verbraucht keinen Strom? Das stimmt nicht. Viele Geräte laufen weiterhin im Stand-by-Modus, und der kostet. Ein vierköpfiger Haushalt kann über einen zweiwöchigen Urlaub durchschnittlich circa 5,80 Euro sparen, wenn alle Geräte im Stand-by-Modus ganz ausgeschaltet werden, hat das Verbraucherportal Toptarif errechnet. Versteckte Stromfresser sind etwa die Musikanlage, der Radiowecker und der WLAN-Router. Unbenutzte Ladekabel werden am besten aus der Steckdose gezogen.

Bei großen Haushaltsgeräten lohnt sich das Ausschalten sowieso: Wird der Kühlschrank abgetaut, kann das rund 3,30 Euro über zwei Wochen sparen. Der Gefrierschrank schlägt mit rund 2,80 Euro zu Buche. Rund 4 Euro bleiben in der Haushaltskasse, wenn der Boiler im Badezimmer ausgeschaltet wird, etwa 1,40 Euro macht das Gerät in der Küche aus. Laut Toptarif lohnt es sich bereits, ab einer Abwesenheit von drei bis vier Tagen, den Boiler auszuschalten. Dann seien die Kosten für das Erhitzen das Wassers nach dem Urlaub niedriger, als die gewünschte Wassertemperatur die ganze Zeit über zu halten. Das Abschalten der Zirkulationspumpe für Warmwasser spart immerhin gut 1 Euro ein.

Trennt ein durchschnittlicher vierköpfiger Haushalt alle nicht benötigten Geräte von der Stromversorgung, kann er in einem zweiwöchigen Urlaub knapp 89 Kilowattstunden Strom sparen. Bei einem Strompreis von 29 Cent entspricht das einem Einsparpotenzial von knapp 26 Euro. In drei Wochen können bis zu 38 Euro zusammenkommen.

Wasser abstellen: Wer wirklich lange nicht zu Hause ist, sollte die Hausleitung von den Hauptleitungen der Wasserversorgung trennen. Denn steht Wasser länger in der Leitung und erwärmt sich, bilden sich eventuell Keime, erläutert der Verband kommunaler Unternehmen. Daher sollten Bewohner nach der Rückkehr die Wasserhähne aufdrehen und gerade nach längerer Abwesenheit das abgestandene Wasser so lange laufenlassen, bis wieder frisches kaltes nachkommt.

Die Pflanzen versorgen: Kann kein Nachbar die Pflanzen regelmäßig versorgen, hilft ein Bindfaden: einfach einen Eimer mit Wasser füllen und etwas erhöht zu den Pflanzkübeln stellen, rät das Blumenbüro in Düsseldorf. Je ein Ende des Bindfadens kommt in den Wassereimer und die Erde. Er leitet das Wasser oben vom Eimer in das Pflanzensubstrat und versorgt die Pflanzen rund zwei bis drei Wochen. Die Alternative ist eine Plastikflasche: Sie wird mit Wasser gefüllt und kopfüber tief in den Topf gesteckt. Zuvor wird noch der Deckel mit kleinen Löchern versehen. Im Topf entsteht eine Sogwirkung – die Pflanze zieht sich nach Bedarf das Wasser und versorgt sich so selbst. Außerdem werden die Wurzelballen am besten kurz vor der Abreise in Wasser getaucht, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Schützen können Hobbygärtner ihre Pflanzen auf dem Balkon auch, indem sie sie an einen schattigen, windstillen Ort stellen. Stehen die Töpfe eng zusammen, ist die Luftfeuchtigkeit höher, was vor dem Austrocknen bewahren kann. Im Garten hilft eine Schicht Rindenmulch auf der Erde, damit sie nicht so schnell austrocknet.