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Dreharbeiten
«Alarm für Cobra 11»-Stars ballern sich durch Budapest

Alarm für Cobra 11
Erdogan Atalay (l), Daniel Roesner und die Feuersbrunst. Foto: Jens Kalaene
Die RTL-Autobahncops Atalay und Roesner führt es diesmal an die Gestade der ungarischen Donau. Sie wollen der Ex-Kollegin Jenny Dorn helfen, die dort in die Bredouille geraten ist. Wird nach viel Action mit Schießereien und geschrotteten Fahrzeugen am Ende alles gut?

Budapest (dpa) - Zum Showdown kommt es keine 50 Meter vor dem prächtigen Gebäude des Budapester Parlaments. Ungarische Polizeiautos mit zerschossenen Scheiben und Blinklichtern, ein von Kugeln durchsiebter Zeitungskiosk künden von Ungemach.

Weiter hinten steht quer über die breite Straße, die zum Parlament hinführt, ein mit Gasflaschen beladener Pritschenwagen. Noch mehr Unheil liegt in der Luft.

Das ist der Moment für Stunt-Koordinator Christoph Knobloch. «3-2-1, go!», brüllt er durch sein Megafon. Ein scharfer Explosionsknall gellt durchs Budapester Regierungsviertel. Aus dem Kleinlaster schießen Stichflammen, Gasflaschen purzeln durch die Luft. Die Flammen vereinigen sich zu einer gelb-orange lodernden Feuersbrunst. Dicker, schwarzer Rauch steigt auf.

In Budapest entsteht in diesen April-Tagen eine neue Folge der beliebten Action-Serie «Alarm für Cobra 11 - Die Autobahnpolizei». Unter dem Titel «Most Wanted» (Regie: Darius Simaifar) eröffnet sie im kommenden Herbst die 33. Staffel der seit 22 Jahren laufenden Autobahncop-Saga. Die Handlung führt Kommissar Semir Gerkhan (Erdogan Atalay) und seinen Partner Paul Renner (Daniel Roesner) in die ungarische Hauptstadt.

Die beiden haben sich eigenmächtig auf den Weg in die schöne Donau-Metropole gemacht. Ihre Ex-Kollegin Jenny Dorn (Katrin Heß), die inzwischen in den USA lebt, wird vom FBI fälschlicherweise verdächtigt, einen aus Ungarn stammenden Millionenerben entführt zu haben. Sie setzt sich nach Budapest ab, um auf eigenen Faust zu ermitteln und ihre Unschuld zu beweisen. Semir und Paul, das ist Ehrensache, helfen ihr - ohne Wissen und Zustimmung ihrer deutschen Dienststelle.

«Es ist ein Special für den Herbst 2018, mit einem erhöhten Budget», sagt Produzent Heiko Schmidt von der Firma action concept, die «Alarm für Cobra 11» im Auftrag von RTL herstellt. Es wurden schon Folgen in Österreich, Albanien und der Türkei gedreht, doch typisch sind Auslands-Locations für die Serie nicht. Dabei wird sie in über 120 Ländern der Welt gezeigt. «Auch in Ungarn haben wir eine erhebliche Fan-Base», betont Schmidt.

Für Ungarn als Drehort sprach auch, dass dort die nötige filmindustrielle Infrastruktur für derartige Großproduktionen vorhanden ist. Ausländische Produzenten sind darauf angewiesen, dass sie vor Ort zuverlässige Techniker, Komparsen, Requisiteure, Caterer vorfinden. Und dass sie jemanden haben, der ihnen die nötigen Genehmigungen für schöne Locations und Verkehrssperren beschafft. In Budapest ging man bis zu Oberbürgermeister Istvan Tarlos, um sich dessen Segen zu holen, lässt Heiko Schmidt durchblicken.

Dafür werden die Wahrzeichen der ungarischen Hauptstadt wirkungsvoll ins Bild gesetzt. Wenn sich Semir und Paul durch die Stadt ballern, ist häufig das neogotische Parlamentsgebäude, erbaut von 1885 bis 1904, im Hintergrund zu sehen. Ihren ungarischen Vertrauensmann Gabor (Boris Aljinovic), der sich als gaukelnder Hütchenspieler tarnt, treffen sie auf der malerischen Burg von Buda, vor dem ehemaligen Königspalast, der heute die Nationalgalerie beherbergt. Dort müssen sie vor den FBI-Agenten - unter ihnen eine von der Deutsch-Afrikanerin Florence Kasumba verkörperte Figur - davonlaufen.

Auf dem zweispurigen Budaer Donaukai kommt es zu einer wilden Verfolgungsgjagd. In guter «Cobra 11»-Tradition geht es ans Limit, schleudert es die Autos hin und her, überschlägt sich der eine oder andere Wagen. In der Action-Serie sind seit ihren Anfängen 5900 Fahrzeuge geschrottet worden.

Fast von Anfang ist Erdogan Atalay der Autobahn-Kommissar Semir Gerkhan. In 22 Jahren hat er die Figur geprägt und behutsam weiterentwickelt. «Semir verkörpert alte Werte wie Treue und Mut», sagt er zu Reportern am Set. «Er ist ein Held, aber kein Superman, denn er hat auch Schmerzen.» Ob er manchmal ans Aufhören denke, will eine Reporterin wissen. «Eher werden wir aufgehört, bevor wir aufhören», witzelt der 51-Jährige. So lange das Publikum mitmacht, will er sagen, stelle sich die Frage des Aufhörens nicht. «Ich mag außerdem die Art der Erzählung», fügt er hinzu. «Es ist tolle Unterhaltung.»  

Am Set ist Atalays ungebrochene Begeisterung für seine Rolle deutlich spürbar. Die Explosion des Pritschenwagens fordert von allen Beteiligten höchste Konzentration - wegen der aufwendigen Vorbereitung der Sprengkörper und Brandsätze kann sie nur ein einziges Mal gedreht werden. Semir und Paul sind, die Waffe im Anschlag, hinter einem zerschossenen ungarischen Polizeiwagen in Deckung gegangen. Im Augenblick der Detonation müssen sie sich wegdrehen, um nicht von herumfliegenden Teilen getroffen zu werden. 

Alles klappt bestens. Atalay ist höchst zufrieden. «Es war ein schönes Timing», kommentiert er. «Wir konnten uns wegdrehen, und der Laster brannte schön weiter. Das sieht richtig gut aus.»  

"Cobra 11"-Webseite bei RTL