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Techno-Festival
Eine Million Fans bei der Street Parade in Zürich

Street Parade in Zürich
Teilnehmer der "Street Parade" in Zürich. Foto: Ennio Leanza
Street Parade in Zürich
Gut eine Milionen Menschen feierten in Zürcih. Foto: Patrick Huerlimann
Street Parade in Zürich
Die 27. Ausgabe des Festes stand dieses Jahr unter dem Motto «Kultur der Toleranz». Foto: Patrick Huerlimann
Street Parade in Zürich
Zwei Teilnehmerinnen der 27. Street Parade und eine ältere Dame ain Zürich. Foto: Patrick Huerlimann
Street Parade in Zürich
Rappelvolles Zürich bei der Street Parade. Foto: Ennio Leanza
Die Street Parade ist eine der weltgrößten Musik-Parties. Die Besucher zeigten auch dieses Jahr viel Glitzer und Haut. Doch hinter der schrillen Party steckt auch eine große Portion Ernst.

Zürich (dpa) - Für einen Tag hat sich Zürich zur Welthauptstadt des Techno gemacht. Eine Million Menschen feierten laut Schätzung des Veranstalters auf der 27. Street Parade. Massen an knapp und schrill kostümierten zogen am Samstag tanzend durch die Innenstadt.

Bei 27 Grad und Sonnenschein fand die Party fand aber auch im Zürichsee statt, wo Menschen die Beats auf ihren Booten genossen. An Land bauten Rettungskräfte zur Abkühlung eine Sprinkleranlage auf.

Auf der Veranstaltung, die als eine der größten Technopartys der Welt gilt, sorgten mehr als 200 DJs und Musiker für den Sound. Darunter war auch der deutsche Techno-Star Paul Kalkbrenner, der das Fest eröffnete. Auf acht großen Bühnen und 28 Musik-Lastwagen - bekannt als Love Mobiles - beschallten sie die Massen.

Alle Künstler der Street Parade spielen gratis. Ein Auftritt in Zürich steigere das Prestige, argumentieren die Schweizer Organisatoren und verweisen auch auf die Millionen an Menschen, die die Live-Übertragung im Internet verfolgen. Das ermögliche es weniger bekannten Künstlern, bei ihren zukünftigen Konzerten höhere Gagen zu verlangen.

Streng genommen handelt es sich bei der Street Parade aber um keine Party, sondern um eine Demonstration. Die diesjährige Parole «Kultur der Toleranz» mag kitschig klingen, gibt Veranstaltungschef Joel Meier gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung» zu. «Unsere Mottos klingen manchmal wie Songs von DJ Bobo. Doch sie sind wichtig. Denn wir leben in einer Zeit, in der wir bombardiert werden mit Negativschlagzeilen und Gehässigkeiten», sagt er.

Die harte Realität kann auch in Zürich durch noch so viel Glitzer-Bodypainting und wummernde Bässe nicht überdeckt werden. Dabei ist das diesjährige Verbot von Auslandswährungen wegen Falschgeld-Gefahr noch eines der harmloseren Probleme. Der Schutz vor Terroranschlägen beläuft sich jedes Jahr auf rund 100 000 Franken (88 000 Euro). Dazu kommen noch 50 000 Franken für Sicherheitsmaßnahmen zur Vermeidung von Unglücken wie bei der Love Parade in Duisburg im Jahr 2010.

In Zürich kam es an diesem Wochenende laut den Rettungskräften zu zwei schweren Vorfällen. Ein junger Mann sprang von einer Brücke und erlitt wegen des geringen Wasserpegels Kopfverletzungen. Ein weiterer Mann stürzte aus großer Höhe und musste ebenfalls in eine Klinik gebracht werden. Mindestens 160 Besucher mussten wegen Alkohol oder Drogen von Sanitätern versorgt werden.

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NZZ-Interview