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Tod im Alter von 87
«Ein Großer» - Trauer um Schauspieler Rolf Hoppe

Schauspieler Rolf Hoppe gestorben
Rolf Hoppe freut sich mit seiner Kollegin Renate Blume im Berliner Friedrichstadtpalast über eine Goldene Henne (2005). Foto: Stephanie Pilick
Schauspieler Rolf Hoppe gestorben
Rolf Hoppe und Armin Rohde (l) haben nach der Verleihung des Deutschen Schauspielerpreises (DSP) in Berlin offenbar Spaß (2015). Foto: Britta Pedersen
Schauspieler Rolf Hoppe gestorben
Rolf Hoppe mit dem Kunstpreis der sächsischen Landeshauptstadt Dresden (2007). Foto: Oliver Killig
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Rolf Hoppe mit einem Tigerbaby (1996). Foto: Matthias Hiekel
Schauspieler Rolf Hoppe gestorben
Rolf Hoppe und seine Ehefrau Friederike bei den 65. Internationalen Filmfestspielen in Berlin. Foto: Kay Nietfeld
Schauspieler Rolf Hoppe gestorben
Rolf Hoppe (1992). Foto: Hubert Link
Er war einer der bekanntesten DDR-Schauspieler und dank «Mephisto» auch schon vor der Wende im Westen präsent: Rolf Hoppe schrieb deutsch-deutsche Filmgeschichte.

Dresden (dpa) - Die Theater- und Filmwelt trauert um den Schauspieler Rolf Hoppe. Mit ihm verliere die deutschsprachige Schauspielkunst «einen markanten Charakterdarsteller und eines seiner großen Talente», sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Freitag in Berlin.

«Der Theater-, TV- und Kinodarsteller hat wie wenige deutsch-deutsche Film- und Fernsehgeschichte geschrieben.» Hoppe starb nach Angaben seiner Familie am Mittwoch im Alter von 87 Jahren in seinem Haus am Dresdner Stadtrand.

Er habe seinem großen Talent und seiner Spielfreude freien Lauf gelassen und seinen Rollenfiguren das Spezifische ihrer Charaktere eingehaucht, sagte Grütters. «Das war große Kunst und kluge Unterhaltung.»

Auch für Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat «ein Großer diese Welt verlassen». «Wir sind traurig», sagte er in Dresden. Für viele Sachsen sei «ein Freund der Familie» gestorben. Hoppe habe Kultur gelebt und sie belebt, auf der Bühne und vor der Kamera.

Sachsens Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) würdigte den Künstler als einen der «ganz großen Schauspieler der letzten 60 Jahre». Mit ihm sei «ein bodenständiger Weltstar aus Dresden» gegangen. Sie lobte die Wandelbarkeit des Mimen, der «in jeder Rolle wieder» neu und «enorm vielschichtig» gewesen sei, und dessen «enorme Präsenz» auf Bühne, Leinwand, Akteur und Zuschauer, aber auch Mensch. Zahlreiche Fans bekundeten ihre Anteilnahme in sozialen Netzwerken etwa mit «Er war der Beste!»

Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) würdigte Hoppe als großen Menschen und brillanten Schauspieler. «Der letzte Vorhang ist gefallen, aber ein prägnantes Werk bleibt!», twitterte er nach Bekanntwerden der Nachricht am Donnerstagabend. Hoppe, gebürtiger Thüringer, war im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen, wie sein Schwiegersohn Dirk Neumann der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Als General im Oscar-gekrönten Film «Mephisto» war Hoppe 1981 bekannt geworden. Seit 1963 füllte er über 400 Film- und Bühnenrollen aus, war in allen klassischen Theaterparts ebenso präsent wie in den Indianerfilmen der DEFA als «Bösewicht vom Dienst» und Märchen wie «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel». Die Produktion ist längst Kult und alljährlich Teil des TV-Adventsprogramms. «Danke für wunderbare Weihnachten seit Menschengedenken», twitterte ein Fan.

Gefragt blieb der Charakterdarsteller auch im neuen Deutschland. Er stand für wichtige Produktionen wie «Schtonk!», «Mario und der Zauberer» oder «Comedian Harmonists» vor der Kamera. Zudem wirkte er in Komödien wie «Alles auf Zucker» sowie «Tatort»-Krimis. Am Herzen aber lag ihm vor allem seine eigene, 1995 in einem Bauernhof am Rande Dresdens gegründete Bühne - deren Prinzipal er bis zuletzt war.

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