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Waldbrand nahe Potsdam
Autobahn A9 bei Potsdam wieder frei

Bundeswehr hilft
Ein Bundeswehr Hubschrauber fliegt einen Einsatz bei Potsdam, um die Feuerwehr beim Löschen des Waldbrandes zu unterstützen. Foto: Christian Pörschmann
Wasserwerfer im Einsatz
Der Kampf gegen die Flammen geht bei Potsdam unvermindert weiter. Auch ein Wasserwerfer der Polizei ist im Einsatz. Foto: Christian Pörschmann/dpa-Zentralbild
Mit schwerem Gerät kämpfen Helfer in Brandenburg gegen verheerende Waldbrände. Tausende Autofahrer standen stundenlang im Stau. Heute musste die A9 abermals zeitweise gesperrt werden.

Potsdam (dpa/bb) - Das Gasleck unweit des Waldbrandes bei Potsdam ist am Samstagmittag geschlossen worden. Die Sperrung im Umkreis von rund 1000 Meter wurde wieder aufgehoben, wie der Landkreis mitteilte.

Mehrere Dutzend Anwohner waren laut Augenzeugen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Zudem waren laut Polizei die Autobahnen A9 und A10 am Dreieck Potsdam vorübergehend komplett gesperrt. Die Feuerwehrleute hatten sich wegen der Reparaturarbeiten ebenfalls aus der Gefahrenzone zurückgezogen. Die Bekämpfung von Glutnestern bei dem bereits weitgehend gelöschten Waldbrand soll nach Angaben des Landkreises das ganze Wochenende über andauern. Zuletzt waren rund 180 Helfer im Einsatz.

Am Freitag waren rund 300 Feuerwehrleute bei mehreren Bränden im Land im Einsatz. Gefahr drohte nicht nur durch die Hitze des Brandes, sondern auch noch durch vermutete Munition aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden. Im grellen Scheinwerferlicht tastete sich deshalb am frühen Freitagmorgen auch ein Löschpanzer durch den trockenen Kiefernwald, um Glutnester zu löschen. Tagsüber spritzte ein Wasserwerfer der Polizei direkt von der gesperrten Autobahn aus Wasser in den Wald. Und die Bundeswehr half mit einem Hubschrauber, der jeweils 5000 Liter Wasser auf die Flammen werfen konnte.

Die Helfer stellten sich auf einen langen Einsatz ein. «Die Brandbekämpfung wird sicherlich noch einige Tage dauern, da brennender Waldboden noch lange glimmt», sagte Landkreis-Sprecherin Andrea Metzler. Man hoffe jetzt auf wenig Wind - «und natürlich einen kräftigen Gewitterguss.»

Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) bedankte sich bei den Helfern: «Diese Frauen und Männer, viele davon im Ehrenamt, verdienen unsere größte Bewunderung und Anerkennung. Sie setzen ihr Leben aufs Spiel, um andere zu schützen.»

Der Waldbrand in Fichtenwalde, einem Ortsteil der Spargelstadt Beelitz (Potsdam-Mittelmark), führte auch am Freitag zu massiven Staus. Auf nahen Umleitungsstrecken und in der Innenstadt von Potsdam stauten sich am Freitag Fahrzeuge. Am Vortag und in der Nacht waren Autobahnabschnitte zeitweise in beide Richtungen gesperrt. Nach der teilweisen Verkehrsfreigabe warnte die Polizei vor Wildwechsel - der Wildzaun sei durch das Feuer beschädigt worden.

Die Ursache für den Waldbrand auf einer Fläche von - laut Landkreis - rund 50 Hektar ist noch unklar. Er war am Donnerstag in unmittelbarer Nähe der A9, die Berlin mit Leipzig verbindet, ausgebrochen. Denkbar ist daher eine weggeworfene Zigarette oder Funkenflug von einem Fahrzeug. In großen Teilen Brandenburgs herrscht derzeit wegen der Trockenheit höchste Waldbrandgefahr. Die Stadt Potsdam erließ am Freitag ein generelles Grillverbot auf öffentlichen Flächen - die Feuerwehr bat darum, auch auf Privatflächen keine offenen Feuer zu entfachen.

Auch auf einem Truppenübungsplatz bei Jüterbog (Landkreis Teltow-Fläming) kämpften Feuerwehrleute weiter gegen einen Großbrand. Dort waren seit Donnerstag rund 200 Hektar Fläche verbrannt, allerdings war keine Ortschaft bedroht. Teils ließ die Feuerwehr Bäume und Sträucher verbrennen, weil wegen vermuteter Altlasten ein Betreten der Flächen zu gefährlich war. Am Freitag kam hier ein Hubschrauber der Bundespolizei zum Einsatz. Auch hier galten die Flammen unter Kontrolle.

Informationen des Landkreises

Tweet Feuerwehr zum Grillverbot

Tweet der Polizei zu den Autobahnen