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Mindestens 44 Verletzte
Schulbus mit Kindern kracht in Hauswand

Schulbus kollidiert mit Hauswand
Der beschädigte Schulbus steht nach dem Unfall noch an der Fassade ses Hauses. Foto: Rene Priebe
Einsatzkräfte am Unfallort
Einsatzkräfte der Feuerwehr und Polizei stehen nach dem Bussunfall an der Unfallstelle. Foto: Rene Priebe
Ein voll besetzter Schulbus kommt östlich von Heidelberg von der Straße ab und fährt in eine Hauswand. Viele Kinder werden bei dem Unfall verletzt. Die Polizei lobt die Hilfsbereitschaft der Anwohner.

Eberbach (dpa) - Ein voll besetzter Schulbus ist in Eberbach bei Mannheim frontal gegen eine Hauswand geprallt. Dabei wurden 37 Kinder verletzt - mindestens 6 von ihnen schwer. Bei einigen dieser Kinder schloss die Polizei Lebensgefahr nicht aus.

Auch zwei Erwachsene wurden bei dem Unfall schwer verletzt, darunter der 55-jährige Fahrer des Busses, wie Polizeisprecher Christoph Kunkel sagte. Fünf weitere Erwachsene erlitten leichte Verletzungen.

Rettungshubschrauber brachten die Verletzten in mehrere Krankenhäuser. Die Polizei konnte zunächst keine Angaben machen, warum der Bus am Morgen aus der Kurve geraten war. Das Busunternehmen bezeichnete den Fahrer als erfahrenen Mann. «Er fährt die Strecke seit etwa fünf Jahren täglich von Montag bis Freitag», sagte ein Sprecher der in Mudau (Neckar-Odenwald-Kreis) ansässigen Firma. Der Fahrer sei zum Unfallzeitpunkt etwa 90 Minuten unterwegs gewesen und habe zuvor alle gesetzlichen Ruhezeiten eingehalten.

Bei dem Unglück waren insgesamt 44 Menschen verletzt worden. Der Bus war zunächst gegen mehrere Fahrzeuge und danach gegen die Hauswand eines Elektrofachgeschäfts gekracht. Ob es technische Probleme am Fahrzeug gegeben habe, müsse eine Untersuchung zeigen, sagte der Firmensprecher. «Der am Unfall beteiligte Linienbus ist erst vor drei Wochen nach den gesetzlichen Bestimmungen überprüft worden.»

Die Kinder in dem Bus waren 9 bis 15 Jahre alt. Die Kinder, die schwer verletzt wurden, saßen laut Polizei im vorderen Bereich. Fotos von der Unfallstelle zeigten den stark beschädigten Bus, dessen Front nach dem Aufprall deformiert war. Im Inneren waren Sitzbänke nach vorne geklappt. Um den Bus herum lagen Metallteile auf feuchtem Asphalt, Kleinfahrzeuge daneben wirkten wie zusammengeschoben.

Fachleute prüfen nach Angaben der Polizei, ob das Gebäude, in das der Bus krachte, einsturzgefährdet ist. Fotos zeigen eine beschädigte Wand. «Die Experten untersuchen die Statik», sagte Kunkel.

Die Polizei hob die Hilfsbereitschaft der Anwohner hervor. Viele hätten ihre Garage oder Einfahrt freigeräumt, um die Rettungsarbeiten zu unterstützen. «Wir sind sehr froh, solche Menschen in der Stadt zu haben», sagte Eberbachs parteiloser Bürgermeister Peter Reichert.

Die schwer verletzten Erwachsenen waren Kunkel zufolge der Busfahrer und ein Passagier aus einem der Autos, die der Bus gerammt hatte. Die weiteren fünf verletzten Erwachsene seien im Bus mitgefahren. «Es war ein Linienbus, der als Schulbus genutzt wird, deswegen sind Erwachsene mitgefahren», sagte Kunkel. Die Verletzten wurden in Kliniken in Mannheim (Baden-Württemberg), Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) und Gießen (Hessen) gebracht.

Der Bus bringe jeden Morgen Schüler aus umliegenden Gemeinden in den Ort mit etwa 15.000 Einwohnern, hieß es. Für Eltern und unverletzte Kinder wurde in Eberbach (Baden-Württemberg) eine Sammelstelle eingerichtet. Die Unfallstelle wurde großräumig abgesperrt. Mehr als 150 Helfer waren im Einsatz.

Die badische Landeskirche reagierte mit Betroffenheit auf die Nachricht von dem Unfall. «Ich bitte um Gottes Beistand für die Verletzten, für alle Helferinnen und Helfer, für die Angehörigen und für den verletzten Busfahrer», so Landesbischof Cornelius Bundschuh.

Mitteilung der Polizei