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Großeinsatz in Aschaffenburg
ICE geräumt - Was war in der verdächtigen Petrischale?

Einsatz in Aschaffenburg
Die Messung der Luft innerhalb des Zuges ergab keine Auffälligkeiten. Foto: Einsatzreport Südhessen/dpa
Was macht eine Petrischale aus dem Chemielabor in einem ICE? Ermittler prüfen derzeit, ob die Passagiere des am Sonntag in Aschaffenburg gestoppten Zuges in Gefahr waren. In den flachen Behältern züchten Chemiker und Mediziner Zellkulturen.

Aschaffenburg (dpa) - Der ganze Zug ist deswegen geräumt worden: Nach dem Fund einer mysteriösen Petrischale in einem ICE von Würzburg nach Frankfurt/Main gibt es noch keine Erkenntnisse über die darin enthaltene Substanz.

Der Stoff werde im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen untersucht, sagte der Pressesprecher der Bundespolizei-Inspektion in Würzburg. Ein vorläufiges Ergebnis wird bis diesen Dienstag erwartet. In solchen flachen Behältern züchten Chemiker und Mediziner Zellkulturen. Wer die Petrischale im Zug abgelegt hat, war laut Bundespolizei am Montag noch ungeklärt.

Derzeit glauben Ermittler nicht, dass der Inhalt gefährlich ist. «Wir gehen eher davon aus, dass es was Banales ist.» Die Schale sei nicht gezielt geöffnet und irgendwo hingelegt worden. Ein Fahrgast habe sie vermutlich einfach in der Ablage der Rückenlehne vergessen. Nach dem Fund habe auch niemand über gesundheitliche Probleme geklagt, auch die Luft in dem Waggon sei in Ordnung gewesen.

Weniger banal waren die Folgen des Fundes. Polizei und Feuerwehr rückten am Sonntag zu einem Großeinsatz aus. Der Zug wurde im Bahnhof von Aschaffenburg gestoppt, alle Fahrgäste mussten aussteigen. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen holten Feuerwehrleute die Petrischale raus. Erst rund zwei Stunden später konnte der ICE weiterfahren, allerdings ohne den Waggon.

Bundespolizeiinspektion Würzburg