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Entwarnung nach drei Stunden
Mann fuhr mit Kleinbus vor Kathedrale: Kölner Dom evakuiert

Ein Mann fährt mit einem Transporter direkt vor den Kölner Dom und läuft mehrmals in das weltberühmte Gotteshaus. Die Sicherheitskräfte wollen kein Risiko eingehen: Der Dom wird evakuiert und mit Spürhunden durchsucht. Erst dann gibt es Entwarnung.

Köln (dpa) - Der Kölner Dom ist evakuiert und nach Sprengstoff abgesucht worden, nachdem ein Mann mit einem Transporter vorgefahren und mehrmals in den Dom gelaufen war. Der 26-Jährige aus dem Raum Aachen habe sich auffällig verhalten und sei von Polizisten in Gewahrsam genommen worden.

Das teilte die Polizei am Freitag mit. Der Rumäne sei mit dem Wagen auf der Domplatte vorgefahren. In der Kathedrale soll er über Bänke geklettert sein und Menschen angesprochen haben.

Der Sicherheitsdienst des Doms hatte gegen 8.15 Uhr die Polizei alarmiert. Nach Aufforderung von Dom-Mitarbeitern hatte der Mann den Transporter noch in eine Seitenstraße umgeparkt, bevor er sich von Polizisten widerstandslos abführen ließ. Der Dom wurde dennoch gesperrt und evakuiert. Laut Schnelltest stand der 26-Jährige unter Drogeneinfluss. Ein Arzt entnahm ihm daraufhin eine Blutprobe.

Normalerweise ist die Domplatte für Fahrzeuge gesperrt. Wegen des Anlieferverkehrs seien zu der Zeit aber die «Anti-Terror-Poller» heruntergefahren gewesen. Als die Spürhunde nichts fanden, konnte Entwarnung gegeben werden: Nach gut drei Stunden öffnete die Kathedrale wieder für Besucher. Mehrere Dutzend warteten bereits und strömten gegen 11.30 Uhr in den Dom.

Dompropst Gerd Bachner bedauerte die Unannehmlichkeiten, die durch die Räumung für die Gottesdienst- und Dombesucher entstanden seien. Die Sicherheit der Besucher habe aber absolute Priorität.

Der 26-Jährige sagte der Polizei, er habe den Dom lediglich besuchen wollen. Gegen Mittag durfte er die Polizeiwache verlassen. Der Mann sei der Polizei bislang nicht aufgefallen. Der Transporter sei leer gewesen, es sei nichts Verdächtiges darin entdeckt worden. Einen gültigen Führerschein besitze der 26-Jährige allerdings nicht. Deswegen werde nun wegen Fahrens ohne Führerschein und unter Drogeneinfluss gegen ihn ermittelt.

Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund seien nicht gefunden worden. In Köln war in der vergangenen Woche ein Tunesier festgenommen worden, der versucht haben soll, mit dem sehr starken Gift Rizin einen islamistischen Anschlag zu begehen.