1. Startseite
  2. Überregionales
Logo

Unfallverhütungsbericht
Radfahrer und Fußgänger sollen besser geschützt werden

Radweg
Radfahrer auf einem Radweg. Foto: Swen Pförtner
Die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland ist auf einem Tiefstand. Die Bundesregierung fühlt sich in ihrer Politik bestätigt. Sie sieht aber auch Möglichkeiten, den Verkehr noch sicherer zu machen - vor allem für die, die nicht selbst am Steuer sitzen.

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung will Kinder, Radfahrer und Fußgänger im Straßenverkehr besser schützen. Die bisherigen Maßnahmen wirkten, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zur Veröffentlichung des Unfallverhütungsbericht für die 2016 und 2017.

Die Zahl der Menschen, die bei Verkehrsunfällen sterben, sei seit Beginn der systematischen Zählung nie so gering gewesen. «Wir arbeiten weiter daran, dass insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer, wie Fahrradfahrer, Fußgänger, vor allem Kinder, sicher auf den Straßen unterwegs sind.» Scheuer nannte die «Aktion Abbiegeassistent», die Unfälle beim Abbiegen von LKW verhindern soll.

Die Zahl der Verkehrstoten ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stark zurückgegangen, 2017 sank sie nach Angaben des Statistischen Bundesamts auf 3180 und damit auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik. Grund sind unter anderem strengere Regeln wie die Gurtpflicht, die Helmpflicht und sinkende Promille-Grenzen.

Aktuell stehen aber besonders Lastwagen im Fokus, die beim Abbiegen immer wieder Radfahrer oder Fußgänger erfassen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge starben bei solchen Unfällen im vergangenen Jahr 37 Radfahrer, bei Unfällen insgesamt kamen 382 Radler ums Leben.

Eine gute Nachricht: Seit dem Jahr 2000 gebe es bei der Zahl der tödlich verunglückten Radfahrer einen deutlichen Rückgang um rund 42 Prozent, heißt es im Unfallverhütungsbericht 2016 und 2017 des Bundesverkehrsministeriums. Bei Fußgängern ging die Zahl sogar um 51 Prozent zurück, bei Motorradfahrern um 38 Prozent. Der deutlichste Rückgang ist demnach bei jungen Fahrern (77 Prozent) und Kindern (75 Prozent) zu verzeichnen.

Die Helmtragequote hat demzufolge in den vergangenen Jahren nur leicht zugenommen. 2017 hätten 19 Prozent aller Radfahrer innerorts einen Helm getragen. 2014 seien es 17 Prozent gewesen. Kinder haben sehr viel öfter einen Fahrradhelm an als Kinder: In der Altersgruppe der sechs- bis zehnjährigen sind es 72 Prozent, bei den 17- bis 30-Jährigen dagegen nicht einmal zehn Prozent.

Der «Unfallverhütungsbericht Straßenverkehr» wird alle zwei Jahre vorgelegt, zuletzt für 2014 und 2015. Das aktuelle Verkehrssicherheitsprogramm der Bundesregierung läuft 2020 aus, ein Nachfolge-Programm bis 2030 wird erarbeitet.

Statistisches Bundesamt zu Verkehrstoten 2017

Unfallverhütungsbericht 2016/2017

Aktion Abbiegeassistent