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Zum Staatsfeind erklärt
Waschbären werden in Japan immer mehr zur Plage

Waschbär
Die japanische Regierung hat Waschbären zu «invasiven Arten» und damit zum Staatsfeind erklärt. Foto: Monika Skolimowska Foto: Monika Skolimowska
Tokio (dpa) - Waschbären-Alarm in Japan: Die Population der Tiere sei regelrecht explodiert, berichtete die japanische Tageszeitung «Asahi Shimbun».

In gerade einmal zehn Jahren hätten die ursprünglich als Haustiere aus Nordamerika ins Land gekommenen Waschbären ihren Lebensraum um das Dreifache vergrößert und kämen inzwischen in 44 der 47 Provinzen des Inselreiches vor, neun mehr als vor einem Jahrzehnt. Seit Jahren schon klagen Japans Landwirte über zunehmende Schäden. Hinzu kommt, dass sich die Tiere in Japans traditionellen Holzhäusern sowie den Tempeln und Schreinen des Landes ihr eigenes Zuhause einrichten und auch dort Schäden anrichten.

Dabei waren Waschbären anfangs in Japan gern gesehen. Die in den 70er Jahren beliebte Zeichentrickserie «Araiguma Rasukaru» (Rascal, der Waschbär) trug damals zu einem wahren Waschbär-Boom bei. Viele Japaner holten sich die putzigen Tiere als Haustiere ins Land. Doch die inzwischen verwilderten Raubtiere haben sich im Verlaufe der Jahre so vermehrt, dass sie zur wahren Plage werden. Die Regierung in Tokio erklärte sie zu «invasiven Arten» und damit zum Staatsfeind.