Zwar habe es im dritten Quartal mit Creditshelf nur einen Börsengang (Initial Public Offering/IPO) hierzulande gegeben, stellte das Beratungsunternehmen EY fest. Im Jahresverlauf waren es aber schon 15 Kandidaten mit einem Emissionsvolumen von insgesamt rund neun Milliarden US-Dollar (7,65 Mrd Euro).
Das sei bereits mehr als im gesamten vorigen Jahr, als 14 Unternehmen den Schritt aufs Parkett wagten und dabei 3,7 Milliarden US-Dollar einsammelten.
«Und mit mehreren namhaften IPO-Kandidaten, die ihre Börsenpläne bereits publik gemacht haben, wird 2018 voraussichtlich das stärkste IPO-Jahr seit dem Jahr 2000», schreibt EY in einer am Dienstag veröffentlichten Studie.
Für den 2. Oktober ist die Erstnotiz des Münchner Elektroroller-Herstellers Govecs vorgesehen, auch der Bremsenhersteller Knorr-Bremse hat seine Börsenpläne bereits öffentlich gemacht.
«Etliche Unternehmen - sowohl klassische Industriekonzerne als auch Technologieunternehmen - stehen derzeit in den Startlöchern. Gut möglich, dass in den kommenden Monaten noch einige namhafte Börsenneulinge dazukommen», sagte EY-Experte Martin Steinbach. Im Gesamtjahr hält EY in Deutschland mindestens 18 Börsengänge für realistisch.
Damit wächst der deutsche IPO-Markt gegen den Trend: Weltweit sank die Zahl der Börsengänge im dritten Quartal zum Vorjahreszeitraum um 22 Prozent auf 302. Das Emissionsvolumen stieg jedoch - vor allem dank einiger sehr großer Börsengänge in China - um neun Prozent auf fast 48 Milliarden US-Dollar.