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Freier Handel wichtig
BDI-Chef sieht große Verunsicherung wegen Handelskonflikt

Berlin (dpa) - Der deutschen Industrie macht der Handelskonflikt zwischen den USA und der EU zunehmend zu schaffen.

«US-Präsident Donald Trump riskiert, die internationale Handelsordnung auf den Kopf zu stellen. Dies führt zu einer Unsicherheit, wie es sie seit Jahrzehnten nicht gab», sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Es sei gut, dass sich die EU von den USA nicht erpressen lasse und Klage bei der Welthandelsorganisation WTO eingereicht habe. Gut sei auch, dass die EU sorgfältig die Effekte der US-Zölle auf Stahl untersuche.

«Stellt sie dabei einen Anstieg der Importe fest, die unseren Stahlunternehmen schaden oder zu schaden drohen, sollte sie Schutzzölle verhängen. Dabei muss sie die Interessen der weiterverarbeitenden Industrien berücksichtigen», sagte Kempf.

Es sei nachvollziehbar, dass die EU mit WTO-konformen Ausgleichszöllen drohe, allerdings könnten diese zu Gegenmaßnahmen der USA führen. Freier Handel mit Regeln habe in den zurückliegenden Jahrzehnten zu immensem Wohlstand und mehr Teilhabe geführt, sagte Kempf. Das Ergebnis des G7-Gipfels sei daher überaus enttäuschend.

Kanzlerin Angela Merkel hatte Trump nach dem G7-Eklat mit einer starken gemeinsamen Reaktion Europas gedroht. «Wir lassen uns nicht ein ums andere Mal da irgendwie über den Tisch ziehen.

Sondern wir handeln dann auch», hatte sie am Sonntag in der ARD-Talksendung «Anne Will» mit Blick auf die von Trump verhängten Strafzölle auf Aluminium- und Stahlimporte gesagt. Für den Fall, dass Trump wie geplant weitere Strafzölle auf deutsche Autos erlassen sollte, kündigte die Kanzlerin scharfe, und wenn möglich, europäische Gegenmaßnahmen an.

Der US-Präsident hatte das G7-Treffen am Samstag vorzeitig verlassen. Zudem zog er nach seiner Abreise überraschend seine Zustimmung zur mühsam ausgehandelten Abschlusserklärung zurück.

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