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Furcht vor Milliardenrisiken
Entscheidung im Glyphosat-Prozess: Bayer-Aktien brechen ein

Frankfurt/Main (dpa) - Bei den Aktionären von Bayer ist die Furcht vor unwägbaren Milliardenrisiken wegen der Glyphosat-Klagen in den USA am Dienstag wieder gewachsen.

Vorausgegangen war die Entscheidung einer US-Richterin, den Schadenersatz im ersten US-Glyphosatprozess nur zu senken, statt den Prozess neu aufzurollen. Die im Raum stehende Zahlung liegt zudem immer noch im höheren zweistelligen Millionen-Dollar-Bereich. Die Bayer-Aktien brachen am Vormittag zuletzt um rund 7 Prozent auf 71,12 Euro ein.

Damit rutschten die Papiere in Richtung ihres September-Tiefs von 69,40 Euro ab. Erst auf diesem Niveau hatte sich der Kurs gefangen, nachdem er im August infolge des Beschlusses einer Geschworenenjury eingebrochen war. Die Jury hatte damals beschlossen, dass einem Krebspatienten ursprünglich eine Entschädigung von 289 Millionen Dollar zu zahlen ist. Der Patient macht Unkrautvernichter des von Bayer übernommenen Saatgutkonzerns Monsanto für seine Erkrankung verantwortlich.

Seit dem Urteil ist der Börsenwert von Bayer um mehr als 20 Milliarden Euro abgesackt. Aktuell liegt der Börsenwert des Agrarchemie- und Pharmakonzerns noch bei rund 66 Milliarden Euro.

Die Richterin Suzanne Ramos Bolanos hält nun zwar statt der insgesamt 289 Millionen eine Entschädigung von 78 Millionen Dollar (68 Mio Euro) für angemessen. Das ist laut Analyst Ian Hilliker vom Investmenthaus Jefferies aber immer noch sehr viel. Die Entscheidung der Richterin, die Summe nur zu reduzieren, sei eine Enttäuschung. Bayer will nun in Berufung gehen, da das Urteil nach Ansicht der Leverkusener im Widerspruch zu den im Prozess vorgelegten Beweisen steht.