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MSC-Umweltstandard
Kein Ökosiegel mehr für Ostsee-Hering

Heringsfischerei
Ein Fischer holt auf einem Fischkutter gefangene Heringe aus dem Stellnetz. Foto: Stefan Sauer
Rostock/Sassnitz (dpa) - Die Heringsfischer in der westlichen Ostsee dürfen ihre Fänge ab sofort nicht mehr als Öko-Fisch verkaufen.

Am Freitag verloren die Fischer aus Deutschland, Dänemark und Schweden, die in der westlichen Ostsee Hering mit Schleppnetzen fangen, für ihre Fischerei das MSC-Siegel. Der MSC-Umweltstandard verbiete die Befischung von Beständen, die keine nachhaltige Größe haben und in ihrer Regeneration beeinträchtigt sind, begründete Stefanie Kirse, Leiterin der Umweltorganisation in Deutschland die Suspendierung der Fischereien.

Fischer hatten die Aberkennung des Siegels in den vergangenen Wochen immer wieder kritisiert. Auch die fischeverarbeitende Industrie befürchtet, dass Hering aus der westlichen Ostsee ohne das Siegel schwerer zu vermarkten ist. Im Frühsommer hatte der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) den Mindestwert für die notwendige Biomasse an erwachsenen Heringen in der westlichen Ostsee von 90 000 Tonnen auf 120 000 Tonnen heraufgesetzt. Damit rutschte der Heringsbestand mit einer Größe von aktuell etwa 105 000 Tonnen unter den Referenzwert.

Die Umweltorganisation Marine Stewardship Council (MSC) zertifiziert nachweislich nachhaltigen Fischfang und setzt sich für «gesunde Meere» ein.