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Katis Trends
50 Jahre Valentino

Katis Trends - KW09
Valentino Garavani sagte einmal, dass er in seinem ganzen Leben nichts anderes wollte, als die schönsten und berühmtesten Frauen der Welt zu kleiden. Er hat seinen Lebenstraum in all seinen Facetten erfüllt.

Ich fragte mich, als ich darüber las, dass die Ausstellung zu seinem 50-jährigen Jubiläum im Londoner Somerset House diese Woche zu Ende geht, was sein Werk bitte schön mir zu bedeuten hat? Ich bin eine Durchschnittsfrau, Universen weit von Valentinos Zielgruppe entfernt. Selbst wenn ich die Möglichkeit hätte, eine seiner Spitzenkreationen im Wert einer Eigentumswohnung anzuziehen, würde ich wie eine mit Tüllgardine umwickelte Sprudelflasche aussehen.

{CONTENT} Dann musste ich an den Film „Der Teufel trägt Prada“ denken, in dem Valentino sogar einen ganz kurzen Auftritt hat. Eine Geschichte mit einfacher Dramaturgie: Dr. Lieschen Müller, Modemuffel, wird zur Assistentin bei berühmter Horror-Chefin eines gehobenen Modemagazins, deren vermeintliches Vorbild die tatsächliche US-Vogue-Chefin Anna Wintour war. In einer Szene kommt es zum richtigen Krach, als die Assistentin – als Zeichen ihrer Verachtung – bei den Überlegungen zu zweierlei Gürtelfarben zu einem Fotoshooting loskichert. Miranda, die Chefin, fragt sie in einem frostigen Ton: „Sie sind der Ansicht, dass das nichts mit Ihnen zu tun hat?“ Dann erklärt sie, dass selbst der plumpe Pullover, den die Assistentin trägt, seine azurblaue Farbe solchen exklusiven Überlegungen von einem ausgewählten Kreis von Menschen zu verdanken hat.

Es geht also nicht darum, ob man in der Lage ist, einige Valentino-Kleider in den eigenen Schrank zu hängen. Man muss der Frage nachgehen, wo man seine Einflüsse in der alltäglichen Mode findet? Valentino hat die Farbe Rot berühmt gemacht. Seit Jahren tauchen in der Wintermode immer wieder knallrote Jacken auf, deren Farbe mit dem originalen Valentino-Rot (ein Rot mit einem Hauch von Orange) natürlich nichts zu tun hat; sie sind trotzdem eine Folge seiner Laufsteg-Träume. Oder nehmen wir die Pailletten. Gefühlte fünfundneunzig Prozent der Pullis der aktuellen Wintermode glitzerten uns auf den Stangen der üblichen Modeketten an. Valentinos Mode ist von Stickereien und Pailletten geprägt. Obwohl in seinen fantastischen Haute-Couture-Paillettenkleidern Hunderte von Arbeitsstunden stecken, der Kreis schließt sich: so inspirieren die großen Modeschöpfer die Alltagsmode.

Er gehört zur Generation der großen Klassiker, zu denen auch Dior, Chanel oder Yves Saint-Laurent gehören. Er ist museumsreif, er hat sogar seit 2011 ein eigenes, virtuelles Museum - für jeden und zu jeder Zeit zugänglich. Was man dort sieht, ist sein Erbe, sagte er zur „Eröffnung“. Unter den zahlreichen Kleiderkreationen sieht man auch einen kurzen Film mit ihm. Man kann seine feinen Hände, seinen visionären, verträumten Blick bewundern. Seiner Liebe zur Schönheit entkommt man nicht.

 

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