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Basketball-Bundesliga
„Lehrstunde“ gegen Bayern tut nicht wirklich weh

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Glückwünsche vom Präsidenten: Nihad Djedovic (r.), Uli Hoeneß. Fotos: Baumann
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Harter Stand für Elgin Cook (am Ball) gegen Nihad Djedovic (l.) und Vladimir Lucic (r.).
Beste Stimmung, aber wenig Spannung: Im Topspiel der Basketball-Bundesliga waren die Verhältnisse schnell geklärt. Dem souverän auftrumpfenden Tabellenführer FC Bayern München hatten die Überflieger der Saison, die MHP-Riesen aus Ludwigsburg, bei der 73:90-Niederlage nicht wirklich etwas Nennenswertes entgegenzusetzen.

Ludwigsburg. Uli Hoeneß wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte. Unmittelbar nach der Schlusssirene stieg der Präsident des FC Bayern München die steilen Stufen der MHP-Arena hinab zum Spielfeld und gratulierte Nihad Djedovic zum hochverdienten 90:73-Erfolg. Der 28-jährige Forward hatte in seinem 160. Spiel für die Münchener nicht nur einen Rekord in der Basketball-Bundesliga aufgestellt, sondern war mit 13 seiner 14 Treffer bereits in der ersten Halbzeit der Wegbereiter für den letztlich ungefährdeten Sieg.

„Aus einer Lehrstunde gegen eine Mannschaft wie Bayern München können wir auf jeden Fall lernen“, wollte sich Ludwigsburgs Trainer John Patrick im Anschluss an die Niederlage nicht länger mit dem Bundesliga-Topspiel aufhalten. Bereits am Mittwoch geht es für die Riesen im Champions League Achtelfinal-Hinspiel in Oldenburg weiter. Auch die Münchener stehen vor einer schwierigen Woche. Sie müssen im EuroCup-Viertelfinale gegen Unics Kazan ran. Bayern-Coach Aleksandar Djordevic brachte die Situation beider Mannschaften mit Blick auf internationale Aufgaben und die BBL-Play-offs auf den Punkt: „Eigentlich fängt die Saison jetzt erst richtig an.“ Mit großen Erwartungen gingen beide Teams in dieses prestigeträchtige Duell. Ludwigsburg hatte noch nie in einer Bundesliga-Hauptrunde gegen die Bayern die Oberhand behalten, die Münchener waren von der anhaltenden Klasse der Schwaben und nach deren Serie von fünf Siegen in Folge beeindruckt. Der 89:54-Kantersieg unter der Woche gegen Ulm hatte für zusätzlichen Respekt gesorgt.

Auf Ludwigsburger Seite war man besonders gespannt auf das Debüt von Jacob Wiley. Der 24-jährige Forward hatte sehr kurzfristig die Spielgenehmigung für die BBL erhalten. Die Bayern kamen erst nach der 11:7-Führung der Gastgeber ins Spiel. Der flinke Wiley hielt nach dem 11:11-Ausgleich mit seinen ersten Bundesliga-Punkten zwar nochmals dagegen, unterm Strich fehlte ihm aber noch die Bindung zu seinen Mannschaftsgenossen. Dank des ersten von drei Dreiern in Serie durch Djedovic zogen die Gäste auf 17:13 davon. Bis zur Halbzeit lagen die Gastgeber zweistellig (32:43) zurück.

Ludwigsburg leistete sich ungewohnt viele Ballverluste (16) und hatte den 29 Assists der Bayern nur 14 entgegenzusetzen. Die physische Spielweise der Münchener setzte den Riesen schwer zu, ein wichtiger Schlüssel war auch, dass das Djordevic-Team nur fünf Offensivrebounds erlaubte.

Am Ende aber war es die individuelle Klasse der Bayern-Spieler, die nun richtig aufdrehten. Federleicht erschienen die Ballstafetten, zauberhafte Kombinationen wechselten mit spektakulären Alley-Oops, vorwiegend initiiert durch Bayerns-Topscorer Devin Booker (19 Punkte) und Youngster Jared Cunningham (13).

Bayern-Coach Djordjevic hatte am Ende Mut machende Worte für die Riesen parat. „Ludwigsburg ist jedes Jahr eines der toughsten, wenn nicht sogar das toughste Auswärtsspiel der Saison. In dieser Arena, mit diesen Fans gegen diese Mannschaft zu gewinnen, ist immer sehr schwer.“