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Basketball-Bundesliga
Riesenschritt in Richtung Endrunde

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Topscorer der Riesen: Johannes Thiemann.
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Euphorie nach dem Derbysieg: Die MHP-Riesen Ludwigsburg haben nach dem 81:65-Erfolg gegen Tübingen die vierte Play-off-Teilnahme in Folge in Aussicht. Fotos: Baumann
Gießen verloren, Oldenburg verloren, Berlin verloren, Bonn verloren. Am 32. Bundesliga-Spieltag lief alles für die Basketballer aus Ludwigsburg. Nach dem souveränen 81:65 (37:28)-Derbysieg gegen Tübingen haben die MHP-Riesen das Ticket in die Finalrunde der besten acht Teams so gut wie in der Tasche.

Ludwigsburg. „Noch ist zwischen Platz 5 und 9 nichts entschieden, wenn Gießen zweimal gewinnt, müssen wir aufpassen“, übte sich John Patrick zwar in Zurückhaltung. Die Glanzvorstellung seines Teams gegen die Walter Tigers Tübingen aber stimmte den Coach für die ausstehenden zwei Saisonspiele zuversichtlich. „Mit einem weiteren Sieg ist unsere Play-off-Teilnahme zementiert“, schmunzelte Patrick.

Dabei war der von den mehr als 4000 Riesen-Fans in der MHP-Arena umjubelte Triumph gegen den Erzrivalen hart erarbeitet und ebenso teuer erkauft. Wiederum ohne die verletzten Leistungsträger Tekele Cotton, Kelvin Martin und Chad Toppert verletzte sich Mitte des Schlussviertels zu allem Unglück auch noch Martin Breunig schwer. Nach einem Zusammenstoß mit Tübingens Spielmacher Jared Jordan fiel der bis dahin äußerst spielstarke Forward zu Boden und blieb benommen liegen. „Er hat eine gebrochene Nase, das passiert im Basketball“, kommentierte Patrick nach dem Spiel trocken. Breunig nahm die Angelegenheit offenbar nicht so locker: Mit schmerzverzehrtem Gesicht wurde er vom Spielfeld geführt und musste anschließend ins Ludwigsburger Krankenhaus gefahren werden.

Gegenüber dem Göttingenspiel war nicht nur Breunig, der von seinem Coach ein Sonderlob erhielt, kaum wiederzuerkennen. „Das war eine Super-Reaktion“, freute sich Patrick über ein äußerst physisches Spiel, das er als „großes Battle“ bezeichnete. Komplimente gab es auch für Johannes Thiemann, der gegen Gary McGhee erfolgreich seinen Mann stand und trotz früher Foulprobleme mit 16 Punkten – darunter sogar ein Dreier des Centers – zum Topscorer der Riesen wurde. Bester Tübinger Schütze war Staton Kidd (19 Punkte), gefolgt von Spielmacher Jared Jordan (12), der diesmal seine Gefährlichkeit mit vier Assists nur phasenweise andeuten konnte.

DJ Kennedy Gewinner des Abends

Gewinner des Abends aber war zweifelsohne DJ Kennedy. Erst vor wenigen Wochen aus China nach Ludwigsburg zurückgekehrt, hatte der 27-jährige Forward bislang nicht seine Spielstärke gefunden. Diesmal bekam er von Patrick einen Platz in der Startfünf. Und Kennedy rechtfertigte das Vertrauen. Mit 15 Punkten, tollen Fastbreaks und zwei spektakulären Blocks spielte er sich in die Herzen der Fans. „China, das ist eine ganz andere Liga, dort gibt es keine Verteidigung, die Intensität ist wie bei uns in der Bezirksliga“, rückte Patrick die Verhältnisse zurecht.

Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel (17:16) setzten sich die Barockstädter erstmals ab und lagen nach einem 10:0-Lauf zur Pause mit 37:28 in Front. Dank eines weiteren 8:0-Laufs hatte man vor den letzten zehn Minuten ein beruhigendes 59:45-Polster. Im Schlussviertel holten die Gastgeber zum entscheidenden Schlag aus und sorgten mit einem letzten Zwischenspurt für klare Verhältnisse.