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Ulmer dank Per Günther klar auf Halbfinalkurs

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Enttäuscht: DJ Kennedy (l.), Cliff Hammonds.
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Comeback nach langer Durststrecke: Ulms Per Günther (r.) gegen Jack Cooley. Fotos: Baumann
Der Einzug ins Halbfinal-Play-off der Basketball-Bundesliga ist für die MHP-Riesen in weite Ferne gerückt. Die Ludwigsburg unterlagen in Spiel 3 des Viertelfinales in Ulm mit 76:87. Durch den ersten Heimsieg in der Derbyserie sicherten sich die Ulmer den Matchball zum Halbfinale. Gefeierter Held des Abends war Per Günther.

Ludwigsburg. „Per Günther ist zurück in der Serie“, lobte Ludwigsburgs Trainer John Patrick den Ulmer Spielmacher. „Er hat ein super Spiel abgeliefert und wir hatten große Probleme, ihn zu kontrollieren.“ Erstmals seit Anfang Dezember kam Günther wieder auf eine zweistellige Punkteausbeute – im vergangenen halben Jahr wurde er von den Auswirkungen einer langwierigen Nackenverletzung beeinträchtigt.

Schon während seiner überraschenden Gala nach langer Leidenszeit wurde der 29-Jährige emotional. Im zweiten Viertel, als er zwei seiner insgesamt fünf Dreier im Korb unterbrachte, habe er „eine Träne verdrückt“, berichtete der 65-malige Basketball-Nationalspieler. „Weil ich so froh war, dass sich mein Körper und Gehirn wieder gesund angefühlt haben.“

Noch während des Interviews nach dem Spiel feierten die Ulmer Fans ihren Publikumsliebling mit „Per Günther“-Sprechchören. „Auch wenn Per in den letzten Partien etwas weniger gepunktet hat – ich hatte nie weniger Vertrauen in ihn“, betonte Ulms Coach Thorsten Leibenath.

Während Günther bei den Ulmern mit 21 Punkten zum Topscorer avancierte, gelang es auf Ludwigsburger Seite Center Jack Cooley, den Frust der vergangenen Spiele abzuschütteln. Mit 24 Punkten und 8 Rebounds feierte der Hüne – wie versprochen – ein glänzendes Comeback. Für einen zweiten Erfolg gegen den Ligaprimus sollte es aber trotz der Reboundüberlegenheit, die dieses Mal auf Ludwigsburger Seite lag (42:31), nicht reichen.

„Leider haben wir schlecht begonnen und hatten ein paar Blackouts“, resümierte Patrick. Die Ulmer hatten vor allem die Distanzschützen der MHP-Riesen gut im Griff. Zwar war Rocky Trice mit fünf Dreiern kaum zu halten. Chad Toppert konnte aber wie schon in Spiel 2 in Ludwigsburg, mit nur einem verwerteten Wurf von vier Versuchen nicht seine Qualitäten unter Beweis stellen.

Der Start in Partie gehörte den Gastgebern allein. Ludwigsburgs erste Angriffe brachten kaum Zählbares ein, während die Ulmer früh ihren Rhythmus fanden (2:15). Nach diesem kapitalen Fehlstart lagen die MHP-Riesen nach zehn Minuten klar mit 10:20 in Rückstand. Ballverluste und Fouls prägten das Spiel der Barockstädter bis dahin. Im zweiten Viertel zeigte das Ludwigsburger Team Charakter und ließ sich von der lautstarken Kulisse nicht beirren. Punkt um Punkt verkürzte man bis auf 27:28. Ulm konterte mit einem Offensivspektakel, Trice hatte mit einem Dreier aber das letzte Wort. Zur Pause betrug der Rückstand 39:43.

Play-off-Kampf auf Augenhöhe

Mit Beginn des dritten Viertels fiel dann der erste Führungswechsel. DJ Kennedy, zwischenzeitlich durch eine Fingerveletzung gehandicapt, brachte die Riesen mit einem Dreipunktspiel nach vorne (44:43). Spätestens ab diesem Moment war es ein packender Play-off-Kampf auf Augenhöhe. Ulm verschaffte sich in der Folge nicht zuletzt durch einen glänzend aufgelegten Per Günther wieder etwas Luft (54:62).

Es blieben zehn Spielminuten, um das Match abermals zu drehen. Die Ulmer erstickten durch ihre Treffsicherheit jegliche Comeback-Versuche der Ludwigsburger im Keim. Nun müssen die Riesen ihr kommendes zweites Heimspiel am Dienstag (20.30 Uhr, MHP-Arena) unbedingt gewinnen, um ein fünftes Spiel zu erzwingen. Dass Ulm die Entscheidung herbeizwingen will, steht außer Frage: „Es war ein gutes Spiel, aber Dienstag wird es nicht weniger hart. Wir tun alles dafür, dass wir uns Donnerstag nicht sehen.“