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Fußball-Bundesliga
Sturmproblem des VfB spitzt sich zu

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Saß gegen Hoffenheim nur auf der Bank: VfB-Stürmer Simon Terodde.Foto: Baumann
Der VfB Stuttgart kommt immer weiter in Bedrängnis. Bei der 0:1-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim wird vor allem deutlich: Die Schwaben haben ein Offensivproblem, das die Existenz in der Fußball-Bundesliga bedroht. Trainer Hannes Wolf fordert deshalb mehr Einsatz von seinen Spielern.

Sinsheim/Stuttgart. Nach der 0:1-Niederlage des VfB Stuttgart gegen die TSG Hoffenheim war Trainer Hannes Wolf bedient. Während sein Kollege Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz fröhlich einen Spruch nach dem anderen raushaute, saß Fußballlehrer Wolf daneben und zwang sich zu einem gequälten Lächeln. „Da werden sicher einige Dinge auch hart angesprochen“, gab Wolf danach abseits des Podiums mit ernster Miene bekannt, was die Mannschaft an den zwei verbleibenden Tagen vor dem Duell mit Rekordmeister FC Bayern am Samstag erwartet.

In der mit 30 150 Zuschauern ausverkauften Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena sah es lange nach einem 0:0 aus. Der VfB begann stark, dann kam das Verletzungspech.

Die beiden bis dahin besten Offensivspieler mussten das Feld verlassen. Erst erwischte es Anastasios Donis (27. Minute) für den Takuma Asano kam, dann ging es für Chadrak Akolo nicht mehr weiter (37.). Er wurde durch Josip Brekalo ersetzt. „Das tut schon weh, man hat gesehen, dass Leben im Spiel war“, sagte Torhüter Ron-Robert Zieler. Donis (Faserriss in der Gesäßmuskulatur) wird auch gegen Bayern fehlen. Bei Akolo (Rippenprellung) besteht noch Hoffnung.

Während Sturmspitze Simon Terodde nicht berücksichtigt wurde und auf der Bank blieb, konnten Asano und Brekalo das ganze Spiel über kaum Akzente setzen. Die Folge: Stuttgart stand zwar defensiv stabil, nach vorne passierte aber fast überhaupt nichts mehr Gefährliches. Ausgerechnet direkt nachdem mit Denis Aogo ein Mann für die Ergebnissicherung eingewechselt wurde, fiel der entscheidende Treffer durch Mark Uth nach einer Unkonzentriertheit von Emiliano Insua. Die Intension des dritten Wechsels war damit hinfällig, die Niederlage besiegelt.

„Ein Punkt wäre brutal wichtig gewesen“, sagte Sportvorstand Michael Reschke nach dem Spiel. „Das schmerzt schon, keine Frage. Das hat man auch in der Kabine gemerkt. Wir hatten uns so viel vorgenommen.“

Trainer Hannes Wolf war mit der Abwehrleistung seines Teams zwar zufrieden, kritisierte aber den Mangel an Intensität bei einigen Offensivakteuren. „Wir brauchen mehr Torgefahr, ohne die defensive Stabilität zu verlieren, um die Klasse zu halten“, ist sich der Coach seiner Aufgabe bewusst. Mit erst 17 gesammelten Punkten stehen die Schwaben zwei Zähler vom Relegationsplatz entfernt auf Rang 14.

Und kaum einer rechnet ernsthaft damit, dass gegen Rekordmeister Bayern etwas zählbares herausspringt. Erst recht nicht, mit dem selben Aufwand wie gegen Hoffenheim. „Wir müssen gegen Bayern um unser Leben laufen, um etwas zu holen. Dieses Gefühl hatte ich heute nicht“, stellte Wolf klar. Viel Zeit etwas zu ändern, bleibt ihm nicht.