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Fußball-Bundesliga
VfB lässt Erstligareife vermissen

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Kein Durchsetzungsvermögen: Christian Gegner (links) muss den Frankfurter Sebastien Haller ziehen lassen.Foto: Uwe Anspach/dpa
Die Krise beim VfB Stuttgart hat sich weiter verschärft. Gestern Abend unterlag der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga nach einer desolaten Leistung mit 0:3 der Frankfurter Eintracht. Die stark verunsicherte VfB-Mannschaft hatte keine Chance.

Stuttgart. . Auf Michael Reschke kommen ungemütliche Tage zu. Der Sportverstand des VfB Stuttgart musste auch gestern Abend ansehen, wie seine Mannschaft in der Fußball-Bundesliga in ihre Einzelteile zerfiel. Nach den beiden 0:4-Niederlagen gegen Borussia Dortmund und 1899 Hoffenheim unterlag der VfB auch im dritten Spiel unter Markus Weinzierl und erzielte wieder kein Tor. Gegen Pokalsieger Eintracht Frankfurt setzte es ein 0:3.

Die Schwaben bleiben damit Tabellenletzter. Mögliche positive Auswirkungen des Trainerwechsels waren auch gestern nicht zu sehen. Unter Reschkes Verantwortung hatten sich die Schwaben vor der Länderspielpause früh in der Saison von Tayfun Korkut getrennt.

VfB-Mannschaft völlig verunsichert

Den ersten Schock mussten die VfB-Fans unter den 58 016 Zuschauern in der dritten Minute erleben. Frankfurts Ante Rebic nutzte das unkoordinierte Vorgehen der Stuttgarter Verteidiger Timo Baumgartl und Holger Badstuber, doch nach Videobeweis wurde der Treffer wegen Abseitsstellung aberkannt. Die Erleichterung währte nur kurz. Wenig später gab der VfB erneut kein gutes Bild ab. Angefangen mit einem verlorenen Kopfball-Duell von Santiago Ascacibar gelang es nicht, die Hessen zu stoppen. Luka Jovics Schuss konnte Ron-Robert Zieler noch parieren, bei Sebastian Hallers Nachschuss war er machtlos (11.).

Die Schwaben kamen überhaupt nicht ins Spiel. Verunsichert, unorganisiert, ideenlos – schlichtweg nicht erstligareif – präsentierte sich der VfB. Symbolisch eine Situation in der 20. Minute. Ascacibar gewann den Ball im Mittelfeld, verlor ihn aber gleich wieder, weil ihm Badstuber im Weg stand und die Absprache völlig versagte.

Entsprechend einfach hatten es die Frankfurter auch bei ihrem zweiten Treffer. Keiner fühlte sich nach einem Abpraller für Jovic zuständig, der unbedrängt auf den freien Rebic flanken durfte – Kopfball, 2:0 für Frankfurt (32.). „Aufwachen, aufwachen!“, riefen die Fans in der Cannstatter Kurve.

Doch Ansätze, die hätten Hoffnung machen können, waren zu diesem Zeitpunkt nicht zu erkennen. Nur ein Freistoß von Erik Thommy und ein Kopfball von Gonzalez nach einem Eckball erzeugten einen Hauch von Torgefahr. Mit einem lauten Pfeifkonzert der schwäbischen Stadionbesucher ging es für den VfB in die Halbzeitpause.

Die Wende kehrte auch in der zweiten Hälfte nicht ein. Das Spiel plätscherte vor sich hin. Frankfurt verwaltete den Vorsprung, die Gastgeber konnten keine Akzente setzen. Tausende VfB-Anhänger hatten da schon genug gesehen. Sie kehrten dem Spielfeld, ihrer Mannschaft, den Rücken und sangen für fast den ganzen Rest der Partie die eigene Kurve an. Verpasst hatten die Fans dadurch nicht mehr viel.

Während die Hessen ihr Kräfte sparten, versuchte die harmlose VfB-Elf den Anschlusstreffer zu erzielen, ohne dabei ernsthafte Gefahr für das Eintracht-Tor zu entwickeln. Stattdessen erzielten die Frankfurter kurz vor Schluss das 3:0 durch den eingewechselten Nicolai Müller.

VfB: Zieler – Baumgartl, Badstuber, Pavard – Maffeo, Gentner, Ascacibar, Aogo – Thommy (46. Özcan (85. Castro, verletzungsbedingt)) – Gomez, Gonzalez (77. Akolo).

SGE: Trapp – Abraham, Hasebe, Ndicka – de Guzman, G. Fernandes (46. Stendera) – da Costa, Kostic (86. Jetro) – Rebic (79. Müller) – Haller, Jovic.

Schiedsrichter: Jablonski.

Zuschauer: 58 016.

–Tore: 0:1 Haller (11.), 0:2 Rebic (32.), 0:3 Müller (89.)