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Champions League
SG BBM will die „Drachen“ zähmen

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In der Champions League gefordert: das Bietigheimer Torhüter-Duo Tess Wester (links) und Valentyna Salamkha.Foto: Baumann
Premiere mit Stargast. Erstmals findet in der Ludwigsburger MHP-Arena ein Handballspiel der Champions League statt. Die Frauen der SG BBM Bietigheim erwarten heute um 19 Uhr Metz – ein Dauerbrenner unter Europas Spitzenmannschaften.

Bietigheim-Bissingen. Bietigheim wurde 2017 erstmals deutscher Meister, ist ein Neuling in der Königsklasse. Metz gewann bereits 21-mal den französischen Titel und spielt seine 19. Champions-League-Runde. Von den aktuellen Teilnehmern waren nur Buducnost und RK Krim (je 23 x) öfter dabei. In der letzten Saison schied Metz im Viertelfinale gegen Györ (Ungarn) aus. Jetzt wollen die Lothringerinnen mehr.

„Unser Ziel ist das Final 4 in Budapest“, bestätigt Trainer Emmanuel Mayonnade. Der 30:22-Auftaktsieg gegen Kristiansand unterstreicht die Ambitionen. Matchwinnerin war die Montenegrinerin Marina Rajcic. Die Vertreterin der schwangeren Weltklassetorhüterin Laura Glauser verriegelte nach dem Wechsel ihren Kasten. Mit diesem Rückhalt konnte Metz seine 14:12-Pausenführung auf 21:13 ausbauen.

Im Vereinslogo der Blau-Gelben prangt die Mirabelle, eine Metzer Spezialität. Die Handballerinnen sind aber als die „Drachen“ (Les Dragonnes) bekannt. Das passt zur Mentalität des Teams. „ Bei Metz ist alles auf Attacke ausgerichtet“, berichtet Yves Bauer, der als Manager des benachbarten Zweitligisten Yutz den Lokalrivalen bestens kennt. „Die Mannschaft arbeitet in der Abwehr enorm aggressiv, ist stark im Gegenstoß und verfügt über viele internationale Asse.“ Dazu zählen die 2016 in Rio mit Olympia-Silber dekorierten Beatrice Edwige, Grace Zaadi Deuna und Linksaußen Manon Houette.

Mit der Slowenin Ana Gros agiert eine Ausnahmekönnerin im rechten Rückraum, auf der anderen Seite macht die deutsche Nationalspielerin Xenia Smits Druck. Ein Team, das mit viel Selbstbewusstsein in die MHP Arena kommt. „Metz ist sehr, sehr überzeugt davon, gegen Bietigheim zu gewinnen“, weiß Yves Bauer über die Stimmung beim Gast von der Mosel.

Im Gegensatz zu Metz verlor die SG ihr Auftaktspiel. Beim 24:32 in Titograd wurde Bietigheim von der brutalen Härte überrascht. „Das war kein Handball“, blickt Trainer Martin Albertsen zurück, „gegen Metz wird das besser. Beide Teams haben hohes Niveau, wollen Handball spielen.“

Der Däne hofft, dass seine Formation ihren Rhythmus findet. Flotte Ballpassagen sollen verhindern, dass Metz den BBM-Spielfluss zu oft unterbricht. „Wir brauchen einen Flow und müssen einen Tick mehr Tore machen als gegen Buducnost“, fordert Albertsen. Zum Beispiel mit Gegenstößen. „Zu unseren Basics muss eine gute Abwehrarbeit gehören. Glückt das, werden wir Chancen für schnelle Konter bekommen.“ Bietigheim will Historisches schaffen und den ersten Champions-League-Sieg holen. Ob die verletzten Antje Lauenroth (Knie) und Fie Woller (Knöchel) spielen können, entscheidet sich erst kurz vor dem Spiel.