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29. Spieltag
BVB nach Sieg über VfB mit neuem Mut ins Derby

Aufatmen beim BVB: Nach der 0:6-Schlappe in München zeigt das Dortmunder Team eine positive Reaktion. Die starke zweite Halbzeit lässt für das Revierderby beim FC Schalke hoffen.

Dortmund (dpa) - Kaum war der Schlusspfiff ertönt, nahmen die Fans auf der Dortmunder Südtribüne ihr Team nochmals in die Pflicht. «Wir wollen den Derbysieg», skandierten sie mit Blick auf den prestigeträchtigen Revier-Klassiker beim FC Schalke am kommenden Sonntag.

Das 3:0 (1:0) der Borussia über den erstmals mit Trainer Tayfun Korkut geschlagenen VfB Stuttgart machte Mut für den Showdown um Rang zwei in der Fußball-Bundesliga.

Allerdings fiel der Sieg schwerer, als es das Ergebnis besagt. Erst ein Duseltreffer von Christian Pulisic hauchte der Borussia neues Leben ein. «25 Minuten hat man den Rucksack nach dem 0:6 von München gespürt. Mit der Führung haben wir dann Selbstvertrauen bekommen», befand BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Alle Sorgen, dass die peinliche Schlappe beim FC Bayern den wankenden BVB endgültig aus der Spur bringen könnte, erwiesen sich als unbegründet. Dazu trug vor allem Angreifer Pulisic bei. Der Schuss des US-Nationalspielers aus der Rechtsaußen-Position, der wohl als Flanke gedacht war, senkte sich in den hinteren Torwinkel und bescherte die glückliche Führung. «Manchmal braucht man so ein Tor, damit es wieder flutscht», sagte Mittelfeldspieler Nuri Sahin: «In der 2. Halbzeit haben wir uns freigeschwommen.»

Seinen kuriosen Treffer kommentierte Pulisic mit einem Augenzwinkern. «Natürlich war es geplant», scherzte er, stellte aber schon im nächsten Satz klar, dass viel Glück im Spiel war. «Eigentlich wollte ich den Ball auf den zweiten Pfosten schlagen. Zunächst habe ich gar nicht geglaubt, dass er drin war.»

Wie von schweren Lasten befreit spielte der BVB danach auf und kam durch den bereits siebten Saisontreffer von Neuzugang Michy Batshuayi (48.) sowie Maximilian Philipp (59.) zu einem am Ende verdienten Sieg. Die positive Reaktion seiner Mannschaft, mit der sie den Abstand zum Tabellenzweiten FC Schalke auf einen Punkt verkürzte, sorgte bei BVB-Trainer Peter Stöger für große Erleichterung: «Man hat gesehen, dass es nicht ganz einfach war, nach dem Spiel in München mit der Situation umzugehen. Aber mit der 2. Halbzeit sind wir sehr zufrieden.»

Doch im Team des Siegers gab es auch Verlierer. So schmorte der in München schwache Mario Götze über die gesamte Spieldauer auf der Ersatzbank. Stattdessen wechselte Stöger in der Schlussphase Jungprofis wie den erst 18 Jahre alten Jadon Sancho und den noch ein Jahr jüngeren Sergio Gomez ein. Das dürfte die Chance von Götze auf einen Platz im deutschen WM-Kader kaum verbessert haben. «Wir haben keinen Handlungsbedarf auf den Positionen gesehen», antwortete Stöger auf Fragen nach den Reservistenrollen von Götze und des weiteren WM-Kandidaten Julian Weigl. Dagegen stehen die Chancen für Marco Reus weiterhin gut. Der Nationalspieler feierte ein ordentliches Comeback.

Erstmals in seiner seit Ende Januar währenden Amtszeit als neuer VfB-Coach ging Tayfun Korkut leer aus. Nach zuvor acht Spielen ohne Niederlage zog sein Team den Kürzeren. Angesichts der starken Vorstellung in der 1. Halbzeit konnte der Wolf-Nachfolger das fehlende Erfolgserlebnis halbwegs verschmerzen. «Was wir mitnehmen, dass wir diese Niederlage nicht überbewerten, genau wie wir die Siege vorher nicht überbewertet haben», kommentierte er: «Ich weiß, was die Mannschaft heute geleistet hat.»

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