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Bundesliga
Zähe Nullnummer von Leipzig in Augsburg

Ein Videobeweis sorgt für die größte Aufregung beim 0:0 zwischen Augsburg und Leipzig. Minutenlang dauert die Überprüfung, bis eine Abseitsstellung entscheidet. Am «Retrospieltag» rettet den FCA ausgerechnet die moderne Technik.

Augsburg (dpa) - Nach einem zähen Kampf über 94 Spielminuten herrschte seltene Einigkeit zwischen den Gegnern. «Fußballerisch war das gar nichts heute von beiden Mannschaften», sagte Leipzigs Diego Demme.

«Von 22 Mann war es schlecht», äußerte Michael Gregoritsch vom FC Augsburg. In einem Spiel mit wenig Spielfluss, hoher Intensität und viel Körpereinsatz musste sich RB Leipzig in der Bundesliga nach zuletzt drei Siegen mit einem 0:0 begnügen.

Die Sachsen bleiben nach dem siebten Spiel ohne Niederlage in der Liga-Spitzengruppe. Der erstmals in dieser Saison zu Null spielende FCA kommt mit neun Zählern in der Tabelle nicht entscheidend voran. «Um zu gewinnen, hätten wir mehr Präzision und Spielwitz haben müssen», kommentierte Leipzigs Coach Ralf Rangnick.

Die Partie vor 28.703 Zuschauern in der Augsburger Arena firmierte unter dem Titel «Retrospieltag». Der FCA-Vorgängerverein FC Alemannia hatte exakt vor 111 Jahren am 20. Oktober 1907 sein erstes Spiel bestritten. In einem Oldtimer-Bus fuhren die FCA-Profis zum Stadion. In extra angefertigten Retro-Trikots liefen sie auf. Der Nachmittag sollte ein Fußballfest werden. Die Stimmung war gut, das Spiel zäh.

Und es begann mit der Schlüsselszene. Als Leipzigs ansonsten untertauchender Nationalstürmer Timo Werner im Strafraum bei einem Zweikampf mit Jeffrey Gouweleeuw zu Fall kam, zeigte Schiedsrichter Tobias Welz auf den Elfmeterpunkt. Nach minutenlangem Videostudium kam Welz gemeinsam mit dem Videoassistenten zur Entscheidung, dass es ein Foul war, aber zuvor nach einem langen Ball aus der Leipziger Abwehr eine Abseitsstellung von Youssuf Poulsen vorgelegen hatte.

«Es hat ziemlich lange gedauert», räumte Schiedsrichter Welz ein, der jedoch dennoch zufrieden urteilte: «Wichtig ist, dass das Spiel nicht durch eine übersehene Abseitsstellung entschieden wurde. Sicherheit geht vor Schnelligkeit.» FCA-Trainer Manuel Baum meinte scherzhaft: «Dass am Retro-Spieltag uns der Videobeweis hilft, einen Punkt zu behalten, ist interessant.» Er freute sich ansonsten vor allem «über die Defensivleistung» seiner Mannschaft.

Viele Offensivversuche auf dem Platz verpufften im Ansatz. Es gab kaum Spielfluss. Beim FCA fehlte die Präzision in Strafraumnähe. Bei den Gästen, denen der angeschlagene Emil Forsberg (Leiste) fehlte, versuchten es Kevin Kampl (22.) und Marcel Halstenberg (41.) mit Schüssen aus der Distanz. Den Leipzigern bot sich vor der Pause auch eine Großchance nach einem von Poulsen eingeleiteten Angriff. Die flache Hereingabe von Nordi Mukiele verlängerte Jean-Kevin Augustin geschickt mit der Hacke. FCA-Torwart Andreas Luthe parierte mit dem Fuß (43.).

Die Partie blieb auch nach dem Wiederanpfiff ein Abnützungskampf mit viel Körpereinsatz, Körperkontakt und zahlreichen Unterbrechungen. Leipzig kam einem Torerfolg deutlich näher. Aber der starke Luthe parierte auch einen fein platzierten Freistoß von Halstenberg (61.). In der Schlussphase mobilisierten die Augsburger noch einmal alle Kräfte. Leipzigs Kapitän Willi Orban hatte aber in der Nachspielzeit die letzte Möglichkeit, verfehlte das Tor knapp. «Das ist einfach kein gutes Fußballspiel gewesen», resümierte der Leipziger Demme.

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